Gruppe XYIII.

|{au- und CiviMiigeiiicurwesen.

Verwendung 1 der weiblichen Arbeit bei Bauhandwerken.

Dieselbe beschränkt sich auf die Maurer- und Stuccaturarbeit, trägt vorwiegend den Charakter der Hilfsarbeit und besteht im Ablöschen des Kalkes, Zuführen von Sand, Be­reiten und Zutragen des Mörtels an Ort und Stelle des Verbrauches, bei der Stuccatur­arbeit überdiess im Zutragen des Rohres.

Werden auf Grund von Erfahrung zur Verarbeitung einer Million Ziegel im Jahre 40 bis 45 Taglöhnerinnen angenommen, so ergeben sich bei einem Verbrauche von 240 bis 250 Millionen Ziegeln, wie derselbe im Jahre 1872 im Baubezirke Wiens factisch stattfand, 10000 bis 12000 weibliche Arbeiter als Zahl der in diesem Arbeitszweige und auf diesem Gebiete Beschäftigten.

In den Wintermonaten wird etwa ein Drittheil derselben, u. zw. zum Reinigen der Fenster, Thüren etc. in den Neubauten, dann zum Wasserschöpfen und Tragen, in Anspruch genommen.

Der durch die Reduction der Bauarbeiten im Winter entfallende Theil begibt sich meistens in die Heimat und widmet sich während der Wintermonate häuslichen Arbeiten.

Die Arbeiterinnen werden in den Wintermonaten mit 75 kr., im Sommer mit 80 kr. bis 1 fl. gezahlt.

Die dem weiblichen Geschlechte bei den Stuccatorern zufallende Arbeit wird um un­gefähr 20 Perc. besser entlohnt. Die Zahl der im Baubezirke Wiens hiemit beschäftigten Arbeiterinnen dürfte auf 400 bis 600 zu veranschlagen sein.

Fabrikation von Kalk und Gyps.

a) Kalksteinbrilclie.

In den bei Kalkbrennereien gewöhnlich befindlichen Kalksteinbrüchen werden Arbei­terinnen zum Schotterschlägeln (Zerkleinern der Steine mittelst Hämmern) und zum Verführen des Schuttes aus den Steinbrüchen (mittelst Handschiebtruhen) ver­wendet.

Die Arbeit ist für Frauenspersonen mittlerer Stärke nicht anstrengend; es nehmen deshalb schon Mädchen mit 14 Jahren diese Arbeit auf, und können dieselbe bis