17

5. Stutzen mul Stempeln.

Hiefiir werden Gewandtheit, Schnelligkeit und ein nicht unbedeutender Kraftauf­wand gefordert.

6. Verpacken.

Jm Gegensätze zu den unter 4. geschilderten Arbeiten beansprucht dieses Endglied der Kette Eigenschaften, die sich erst allmälich herausbilden und die sich durch längere Verwendung in den vergehenden Arbeitsprozessen bewährt haben müssen.

Fabrikation von Toiletteseifen und Parfumerie-

waaren.

A) Erzeuariiug; von Toiletteseifen.

Dieser Fabrikationszweig zerfällt in folgende Arbeiten:

1. Seife n sch neiden.

Die Arbeit geschieht mittelst einer eigenen Maschine, welche grosse Blöcke im Gewichte von ca. 100 Pfund mittelst eines Drahtes verkleinert und in sogenannte Iliegel schneidet. Die Bedienung der Maschine besorgt ein Mann, der jedoch eine andere Person benöthigt, die das 'Wegnehmen der geschnittenen Stücke besorgt. Zu letzterer, nicht anstrengenden Arbeit werden ausschliesslich Mädchen im Alter von 18 bis 24 Jahren verwendet.

Nachdem die Seife in Riegel geschnitten ist, wird sie durch eine andere von Mäd­chen bediente Maschine auf gleiche Weise in kleinere Stücke von 1 Lotli bis zu 1 Pfund per Stück zertheilt. Die Arbeit ist körperlich ziemlich anstrengend.

Bei den französischen Gattungen wird die fertige Seife von den Blöcken geschnitten, auf Hobelmaschinen gehobelt und getrocknet, die trockenen Spähne werden in einer Quetsch­mühle zerquetscht. Gefärbt und parfumirt kommt die Seife in eine Vorrichtung nach Art der Drainröhrenpresse, wo sie in Stangen ausgepresst wird.

Der Wochenlohn belauft sich durchschnittlich auf 3 bis 5 fl.

2. Seifentr ockn en.

Es findet statt a) im Zimmer, b) im Ofen. Diese Arbeiten fallen ausschliesslich dem weiblichen Geschleckte zu.

Das Trocknen der Seifen im Zimmer, eine in keiner Weise anstrengende Arbeit, be­steht darin, dass die geschnittenen Seifenstücke auf eine mit Gittern versehene Stellage gelegt und durch die Zimmerwärme getrocknet werden.

Das Trocknen der Seifen im Ofen geschieht so, dass die vorher auf Gitter gelegten Seifenstücke in einen eigens dazu construirten Ofen gebracht werden, aus welchem sie herauszunehmen sind, nachdem sie gut durchwärmt wurden; im erwärmten Zustande wer­den diese Seifen sodann gepresst. Das Trocknen ist jedoch nur bei Secunda-Qualität der Seifen nothwendig. Das Heben der Seifen in den und aus dem Ofen erfordert schon einige Anstrengung, weshalb dazu nur Mädchen von kräftigerer Körperconstitution verwendet werden können.

Die Arbeiten des Trocknens im Zimmer werden von Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren, jene des Trocknens im Ofen von 18- bis 24jährigen Mädchen verrichtet.

2