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nung: der Thüre. Sie enthält im Innern eine aus zusammengefügten, dicht neben einander liegenden, geraden Stäben bestehende Scheidewand und eine ebenso gefertigte Thüre. Diese schützt nun zwar nicht gegen Wind und Wetter oder Diebstahl, soll aber auch nicht dagegen schützen; gestohlen wird dem armen Sudahne- scn aus dem einen sehr einfachen Grunde Nichts, weil er nichts Wethvolles besitzt. Denken wir uns als Geräthschaften einer so ärmlichen Wohnung noch einige, zuweilen buntfarbige, geschmackvoll und künstlich gearbeitete Matten zum Darauffitzen und Liegen; ein Ankharehb, mehrere Glasflaschcn und Teller aus schlechtem Steingut, manchmal buntbemalte, halbkugelförmige Schüsseln sSültähn'iö) aus demselben Materiale; einen eingemauerten Topf zum Räuchern der Fenitalia (mit wohlriechenden, harzigen Hölzern, denen man körperstärkcnde Wirkungen zuschreibt); viele aus Pal- nienfasern und Palmenblattstreifen geflochtene Gehänge, in denen man Holzteller und gefüllte Schüsseln zum Schutz gegen die Termiten aufhängt, und andre Kleinigkeiten: so haben wir Alles, was die Hütte enthält. Kisten und Kasten zum Aufbewahren von Kleidungsstücken oder Baumwollenzeugcn kennt man nicht; der Sudah- nese hängt das Wenige, was er davon besitzt, an die beschriebene Scheidewand im Innern der Tankha.
In einzelnen Häusern sieht man auch Waffenstücke der Einge- bornen. Die Waffen bestehen aus der Lanze (Härbk), einem ovalen Schilde von Antilopen- oder Krokodilhaut, dem erwähnten Dolchmesfer (Sökrhn) und einem langen zweischneidigen Schwerte (Se'rf). Letzteres tragen die Vornehmen, Häuptlinge und Karawanenführer an einem Gehänge am Vorderarme. Die Klingen, welche im Sudahn mit einer eigenthümlichen Scheide und einem starken Kreuzgriff versehen werden, stammen aus einer der Fabriken Solingen's. Einzelne führen auch die Ebenholzkeulen der Neger des blauen Flusses als Waffe. Das Feuergewehr gewahrt man selten in den Händen der Eingcbornen und immer nur bei denen, welche weite Reisen gemacht haben und in mehr civitisirren Ländern mit dem Gebrauche desselben vertraut geworden sind.
Der Hos des Städtebewohners beherbergt von Hausthie-