Zweiter Aufenthalt in Charthum; Rückkehr nach Egypten und Reise im Delta.
Unsere kleine Menagerie, welche wir unter der Aufsicht eines Nubiers, Fadtl, in Charthum zurückgelassen hatten, trafen wir bei unserer Ankunft im besten Wohlsein an. Wir bezogen mit ihr ein geräumiges Haus, in dessen großem Hofraum die Strauße Platz genug hatten, alle ihre Unarten zeigen zu können. Die gewandten und dabei gut bewehrten Marabus hatten von ihnen weniger zu leiden, als die friedlichen Gazellen und der streitsüchtige Perro, unser kluger Pavian, welcher der ganzen Thiergescllschast die Fehde erklärt zu haben schien.
Wir benutzten die kurze Zeit unseres Aufenthalts noch zu fleißigen Jagden und erbeuteten während der nun begonnenen Regenzeit werthvolle Gegenstände für unsere Sammlungen.
Am 5. Juli besichtigten wir eine Vögelsammlung, welche der Gauner Nikola am blauen und weißen Flusse durch einen seiner Diener hatte anlegen lassen und sahen in ihr die ersten Ercmplare eines bisher unbekannten Vögelgcschlechts, welche späterhin in England den Namen Lalasnieeps Hex erhalten haben. Die Sammlung bestand aus zwölfhundert Eremplarcn, für welche Nikola dreitausend und fünfhundert Specicsthalcr forderte. Später wäre er mit achthundert Thalern zufrieden gewesen. Ich rieth dem Baron, die Sammlung anzukaufen, was dieser leider nicht that und nachher sehr bedauerte.
Am 11. Juli. Seit einigen Tagen wurde die Verheirathung des Scndjek Tomus-Arha auf das Glänzendste gefeiert. Seine Braut — wenn ich diesen Ausdruck von Mahammedanern gebrauchen darf, — war die Schwester des uns bekannten Muhsa-