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Vorbereitungen zur Wüstenreise. Das Kamel und feine Ladung.
Am frühen Morgen des 29. Dezember erschien der ,, Schech el Djemahli", d. h. der Aelteste, Befehlende unter den Kameltreibern, mit einem Führer, ,,Chabihr" *), drei Kameltreibern und acht Kamelen in unserem Lager. Der Kahschef hatte uns die Lastthiere zu dem niederen Miethpreise der Regierung verschafft; wir bezahlten für die Benutzung eines Kameles zur Reise von Ain- bukohl nach Charthum — einer Wegstrecke von mindestens vierzig deutschen Meilen — nur fünfunddreißig Piaster oder zwei und einen drittel Thaler unseres Geldes. Hiervon entrichteten wir ein Dritt- theil im Voraus und verpflichteten uns kontraktlich, das Fehlende nach erfolgter, glücklicher Ankunft in Charthum einem der Treiber einzuhändigen.
Während die Kamele ihre noch freie Zeit benutzten und einige Mimosen ihrer Blätter beraubten, begannen die Treiber die nöthigen Vorbereitungen zur Wüstenreise zu machen. Sie erweichten, reinigten und füllten zunächst die für unseren Trinkbedarf erforderlichen, von ihnen gelieferten Schläuche, wählten sich gleichschwere Gepäckstücke zu bestimmten Ladungen aus und umwanden sie mit je zwei starken, von ihnen sofort zusammengedrehten Dattelbaststricken, welche in einem Abstände von anderhalb Fuß um die Kisten geschnürt und unter sich verbunden wurden, an der einen Seite aber in handgroße Schlingen oder Oehrcn endigten. So einfach dieses Geschäft auch ist, so viel Lärmen, Gezänk und Krakchl verursacht es gewöhnlich. Jeder Treiber versucht, um sein eigenes Ka-
*) Von „elisbara," benachrichtigen, erfahren sein, Etwas genau kennen.
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