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Frankreich hat uns gezeigt, dass seine Regierung das Gedeihen der Landwirtschaft durch die Errichtung zahlreicher Fach-Schulen und Institute, sowie durch grosse Geldopfer zu fördern sucht. Dennoch führt es, trotz der verhältnissmässig grossen Ausdehnung seines Landes, fremdes Getreide ein: ein Beweis mein - , dass die übrigens spärlich besuchten Schulen und die vielen für Prämien verwendeten Gelder nicht ein genü­gendes Förderungsmittel für landwirtschaftliche Zwecke bieten.

Das kleine Land W ii r t e m l> e rg besitzt die meisten land­wirtschaftlichen Unterrichts - Anstalten; es hat. uns aber über die mit denselben erzielten Kesultat.e nicht, genügend aufgeklärt. Erfreulich ist die immer mehr sich befestigende, auch bei der Ausstellung constatirte Ueberzeugung, dass die Grundlage für eine rationelle Landwirtschaft in der Volksschule, und zwar dadurch gelegt werden müsse, dass man durch den Anschauungs­unterricht die Jugend an die Beobachtung der Natur gewöhne und sie verstehen lehre, «lass <>s auch für diejenigen, welche keine Landwirte werden sollen, wissenswert ist, wie ihre Nahrungs­mittel gewonnen werden und wie sie beschaffen sind, und dass es ihnen Nutzen bringen und Genuss bereiten wird, in der sie umgebenden Natur sich wenigstens einigermassen zurecht zu linden. Diese Richtung des Unterrichts war besonders auf den Ausstellungen von der Schwei/, Oesterreich und Schweden vertreten.

Indem wir in der Volksschule die, Grundlage für das Ver- ständniss der-Natur-Erscheinungen, für rationelle Landwirtschaft und Ausnützung der Meeresproducte gelegt und so die Bildung unter den Massen des Volkes verbreitet zu sehen wünschen, halten wir dafür, dass ein unseren küstenländischen Verhältnissen an­gepasstes Lesebuch verfasst und jede Schule mit entsprechenden Natur- und Kunstproducten, sowie den zu ihrer Gewinnung dienenden Werkzeugen zum Zwecke der Illustration der einzelnen Lesestücke versehen werde; ähnlich, wie es bei der Ausstel­lung Isidor Grimme, Lehrer einer Volksschule in Baden bei Wien, gezeigt hat. In diesem Buche sollten auch die schädlichen Insectcn, welche nicht, selten ganze Saaten und Wälder vor-