eine feste Masse ab, die nach dem Trocknen unter dem Namen Poudrette als vorzüglicher Dünger verworthbar ist. Die zurück- bleibende gelbliche Flüssigkeit,les eaux vannes, wird derFäulniss überlassen und schliesslich durch Destillatien auf Ammoniak ver­arbeitet. Wir können uns hier der Bemerkung nicht enthalten, dass der an Triest nahe Karst hinreichend geeignete Gährungs- localitäten bieten dürfte, um in ähnlicher Weise wie bei Bondy ein in der Stadt geeignet angelegtes Kloaken-System nutzbar ver­wert,heil zu können.

Als Specialität der Ausstellung 1H73 muss der chemisch reinen Phosphorsäure gedacht werden, welche namentlich zur Darstellung von Ammonium-Phosphat verarbeitet wird, welches Salz nach dem Vorschläge des französischen Industriellen und Gelehrten Kuhlmann zum Entkalken und zum Neutralisiren des alkalisch reagirenden Biibensaftes in den Zuckerfabriken ver­wertet wird. Dabei scheidet sich das Calcium- Phosphat in solchen Flocken ab, dass es mittelst Filtration durch grobe Kohle leicht abgetrennt werden kann, während gleichzeitig die Alkalien neu- tralisirt werden und Ammoniak frei wird, welcher später beim Siedeprocess beseitigt wird. Als neu in der Industrie müssen wir hier an das von der Firma Spence, Berger & Comp, in London. Glasgow und Manchester ausgestellte Ammonium-Phosphat erin­nern, welches aus natürlicher westindischer phosphorsaurer Thon- Erde durch Zersetzen mittelst Schwefelsäure und durch Zusatz von Ammoniak erzeugt wird, während sich Alaun aus der Lösung des Ammonium-Phosphates krystallisirt abscheidet.

Vielleicht am meisten unter allen Bichtungen der chemischen Gross-Industrie hat sich seit der Pariser Ausstellung die Chlor- Industrie rationell weiter entwickelt. Chlor erhält man be­kanntlich durch Zerlegung der Salzsäure mittelst Braunstein, und das dabei in colossalen Mengen abfallende Nebenproduct, das Mangan-Chlorür, konnte lange Zeit hindurch nicht entsprechend verwerthet werden. Der modernen Industrie ist nun diese ange­strebte, Ausnützung vollkommen gelungen, und der Wehlonsche