keiten zu überwinden, welche .sich namentlich in der explosiven Eigenschaft des Gemenges entgegenstellen.

Uebrigens bietet die Geschichte des Phosphors ein über­raschendes Beispiel für die Thatsache, dass Massenverbrauch im directen Verhältnisse den Preis der Waare herabzusetzen im Stande ist. Im .Tahre 1730 kostete die TTnze des damals noch aus Harn dargestellten Phosphor in England 10, in Amsterdam IßDucaten; aber auch noch später, als der Phosphor bereits auf dem heute üblichen Wege aus Knochen dargestellt wurde, blieb derselbe eine sehr kostbare Waare, da dieselbe nur in chemischen Laboratorien benützt blieb. Gegenwärtig, nachdem der Phosphor die Zündwaaren-Industrie ins Leben gerufen hatte, kostet ein Kilogramm dieser Waare 8 bis 10 Francs.

Oesterreich, das auf der Pariser Weltausstellung 1867 den ersten Hang in der Zündwaaren-Industrie eingenommen hatte, behauptet zwar noch immer eine sehr hervorragende »Stellung in diesem Fabricationszweige; leider aber wurde es in Bezug aut Export von Schweden überholt, welches in 24 sehr ausgedehnten Fabriken für die Ausfuhr arbeitet. Oie bedeutendste schwedische Fabrik liegt in Jönköping, zählt 1500 Arbeiter und erzielt eine Keinproduction von 1Millionen Beichsthaler. ITm ein richtiges Bild über den Fortschritt in der Zündwaaren-Industrie »Schwedens zu erhalten, genügt, es, den Export der Vorjahre mit der heutigen Ausfuhr zu vergleichen: während vor sielten Jahren nur 22.203 Ctr. Zündwaaren exportirt wurden, hat sich die Ausfuhr gegenwärtig auf 121.102 Otr. geholten.

Oer vorliegende Versuch, ein technologisches Bild des cha­rakteristisch Neuen der auf der Wiener Weltausstellung vertre­tenen chemischen Industrie zu geben, macht in den vorgelegten Zeilen durchaus nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es sollte eben nur ein allgemein verständliches Bild gegeben sein von der Thätigkeit der chemischen Industrie und von den Fortschritten, die seit der Pariser Weltausstellung 1867 in der Ausstellung von Wien deutlich ausgesprochen waren.