blumen in Nieder-Uesterreioli mul vornehmlich in der Hauptstadt des Reiches selbst.

Triest, welches den Ruf geniesst, im Rinden lebendiger Blumen einen besonderen Geschmack zu besitzen (die Bouquets werden bis London versendet), soll in einer gewissen Aloisia Kercz eine berühmte Verfertigerin künstlicher Blumen besessen haben. Auch in unseren Tagen besteht in Triest eine gewisse Blumen- Ausfuhr in die Levante, die, verbunden mit der Anstelligkeit und Gewandtheit unserer italienischen Arbeiterinnen leicht mit einiger Unterstützung und Anleitung sich levantinische Märkte erobern würde, welche bekanntlich unverhältnissmässige Preise für europäische. Mode-Artikel zahlen.

Wenn immer in einem Lande eine Haus-Industrie sich aus­bildete, lag der Grund in einem Missverhältnis der Produc- tionskraft seines Bodens mit der Bevölkerungszahl. Die Mähe der Meeresküste würde selbst einem dichter bevölkerten Lande als Istrien den Ausweg eröffnen, dass der Mann zur See. führe, während die Frau in Feld- und Weinbergs-Arbeit ihn vertrete, der Erwerb also sich verdoppelte. Für eine Handelsstadt stellt sich das Verhältnis noch günstiger, indem hier nicht nur der Lohn im Ganzen höher ist, sondern auch Mädchen und mittellose Frauen in Magazinen und Arbeitsstuben häutigere. Beschäftigung linden als aul dem Lande. Darum ist es ein höheres Ziel als das einer Haus-Industrie, schlechthin um des meist kargen Erwerbes, den sie abwirft, den menschenfreundlicher oder auch nur die Zei­chen und Bedürfnisse der Zeit begreifender Sinn hier anzustreben hätte: Die Volksbildung überhaupt und den sittlichenden verfeinernden Einfluss einer reinlichen frauenhaften Handarbeit als Förderung nicht der techniseh-erwerblichen, sondern der moralisch- intellectuellen Erziehungszwecke. Und der Anfang muss bescheiden, ja was übler ist, unscheinbar sein. Nicht kunstvolle Arbeit, wie z. B. die Klosterschule St. Ursula in Görz sie mustergiltig in Spitzenproben, Bunt-Stickereien und Mess-Gewändern ausstellte,