158

die unterschied liehen auf der Ausstellung vorbildlich gewesenen Typen klarstellten, lässt sich dahin definiren, dass man bemüht ist, zwischen den beiden Extremen, den einfachen horizontalen Walzen-Kesseln einerseits und den Locoinotiv-Kesseln anderer­seits eine geeignete Mittelform ausfindig zu machen, welche die Vortheile beider Constrnctionen vereinigt enthalten und so das Wöhren-System auch für stationäre Anlagen mit Nutzen anwendbar machen würde. Man acceptirte nämlich dieses System bisher meist nur in dem sehr beschränkten Maasse, dass man die eylin- drischen Kessel mit einigen Feuer- und Siede-Röhren versah, deren grösserer Durchmesser eine solide Verbindung durch Ver­nietung mit den Kesselwänden gestattet. Denn es ist eben die leichte Schadhaftwerdung an den Wöhrenwänden die Hauptursache, weshalb die Wöhren-Kessel trotz ihren sonstigen anerkannt vor­züglichen Eigenschaften mit Recht keine allgemeine Anwendung gefunden haben.

Die seit der Pariser Ausstellung allgemein bekannten, vor­trefflichen Kessel von W. & J. Galloway & Sons in Manchester, mit ihren in die Feuer-Wöhren quer eingenieteten konischen Wohr- stutzen sind ein Schritt näher an die gesuchte Mittelform. Auch die Wiener Ausstellung brachte deren drei von gleicher Grösse mit *24'Länge 7'Diameter und 24 Wohrstutzen im elvptischen Feuer- Rohre und ohne bemerkenswerthell Aenderungen gegenüber jenen der Pariser Ausstellung*). Die genannten Wohrstutzen vergrössern in wirksamster Weise die Heizfläche, erhöhen namhaft die Cir- culation des Wassers und geben ausserdem dem Feuer-Rohre, da sie zugleich als Versteifung dienen, eine ausserordentliche Solidität. Reachtenswerth, wenn auch an diesen Kesseln nicht neu, ist ferner noch die Anordnung der Feuerungen, welche in die cvlindrischen Röhren, in welche sich das Feuer-Rohr am vor­deren Ende gabelförmig theilt, eingebaut sind; denn es muss diese Einrichtung wie jede ähnliche, bei welcher zwei getrennte. Kost-Anlagen Vorkommen, deren Heiz-Gase sich erst an der

*) Ausführlicheres über Construction dieser Kessel sieheOfficieller Bericht über die Pariser Ausstellung 1SC7 u Band II., S. 18.

Die Ied.