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Sehr hübsch mul zu den besten Maschinen der Ausstellung gehörig, war die horizontale, dOpferdige Woolf-Maschine mit unter 180° versetzten Kurbeln, welche die genannte Gesellschaft in der Maschinen-Halle zur Ausstellung brachte. Die beiden in einem Stücke gegossenen Cylinder dieser Maschinen haben einen gemein­schaftlichen, keilförmig zwischen denselben eingelagerten Yer- theilungs-Schieber und darauf gleitende Meiersche Expansions- Schieber, welch letztere alter natürlich nur auf die Dampf-Ein­strömung des kleinen Cylinders wirken.

Eine neue und sehr interessante Anordnung zeigte die von Herrn Prot. J. F. Kadinger in Wien construirte und von der Simmeringer Maschinenfabrik bei Wien ausgeführte Ein-Cvlinder- Maschine, welche mit ihren continuirlich rotirenden Steuerhähnen an Dinglers Maschine erinnert: nur hat die erstgenannte drei solcher, u. z. seitlich des Cylinders in verticaler Stellung an­gebrachter Steuerhähne, von welchen der mittlere die Ein- und die übrigen zwei die Ausströmung des Dampfes regeln. Auch die Einwirkung des Regulators auf die Expansion, gemäss welcher der Füllungsgrad inner den Grenzen 0-1 und O-fi schwankt, wurde durch eine der Dinglerschen ähnliche Construction erzielt. Ob übrigens diese Type auch lebensfähig ist, lässt sich trotz der ingenieusen Construction ihrer Details nicht gut sagen, denn die ganze Anlage sieht ziemlich complicirt aus.

Russland war durch fünf zum Theil recht hübsche Dampf- Maschinen ganz gut vertreten. Sie zeigten, dass auch in diesem bis in die neueste Zeit der Maschinen - Industrie ziemlich fern­stehenden Lande dieselbe einer allmäligen Entwicklung sich erfreut.

III. Schiffs-Maschinen.

Zu den leitenden Principien der Dampfmasehinen-Construe- tion kommen im Schiffs-Maschinenbau noch hinzu: gesteigerte Solidität und, unbeschadet der leichten Zugänglichkeit aller Maschinentheile und vollkommenen Manövrir-Fähigkeit der Ma-