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und Absenduiig in unmittelbarer Folge in einem und demselben Apparate gestatten *).

Wir wollen nun diese drei neuen Apparate, welche den bedeutendsten Fortschritt auf dem Gebiete der Telegraphie be­zeichnen, näher in Augenschein nehmen.

Der Dos eil-Schriftgeber für Morseschrift von v. Hef n er-Alte n eck besteht aus 49 in sieben Keilten über ein­ander geordneten Tasten, welche die Schriftzeichen nach ihrer Häufigkeit zum bequemen Greifen für beide Hände vertheilt haben. Der ganze Apparat ohne Lesepult nimmt kaum y Cubikfuss Kaum ein und ist sowohl für gleichgerichtete, wie für Wechsel­ströme, mit oder ohne Leitung zur Erde verwendbar zu machen und könnte daher an die Stelle des Morsetasters treten.

Den Haupttheil bildet eine auf einer horizontalen Axe auf­gesteckte cylindrische Dose, die in ihrer ganzen Länge mit dicht nebeneinander liegenden Stiftchen besetzt ist, welche sich mit einiger Keibung in ihrer Längsrichtung, d. h. parallel zur Dosen-

*) Dabei ist jedoch der gebende Theil ohne Zusammenhang mit dem vorbereitenden; der Telegraphist kann zwischen dem Greifen der einzelnen Tasten längere oder kürzere Zeit verstreichen lassen, ohne ltücksicht auf die einzelnen telegraphischen Zeichen, denn der Apparat bereitet jedes Zeichen in der nämlichen Zeit vor und lässt auch den vorgeschriebenen Zwischen­raum zwischen den einzelnen Zeichen in stets gleicher Grösse erscheinen, während die grösseren Zwischenräume am Ende eines Wortes durch Nieder­drücken einer besonderen weissen Taste erzeugt werden; der Telegraphist kann eine gewisse Anzahl von Tasten in Vorratli niederdriicken, welche der Apparat dann nach und nach abtelegraphirt, nur darf die mittlere Ge­schwindigkeit, mit der die Tasten gegriffen werden, die Telegraphir-Geschwin- digkeit nicht überschreiten, auf welche der Apparat eingestellt ist Da ferners die Geschwindigkeit des Telegraphirens, namentlich auf Untersee-Linien, bei Verwendung von lauter sehr kurzen Strömen, wesentlich grösser ist, als beim Telegraphiren mit Strömen von verschiedener Länge, so musste darnach getrachtet werden, dass zur Schriftbildung blos Ströme von gleicher Länge benutzt werden können. Um endlich ein Uebersetzen des Telegramms aus einer Chifferschrift in die gewöhnliche Buchstabenschrift und ein dadurch bedingtes Um- und Abschreiben desselben unnöthig zu machen, war die Aufgabe dahin zu erweitern, dass der Empfangs-Apparat das Telegramm selbst in gewöhnlicher Druckschrift auf einen Papierstreifen aufdruckte. Die letztere Aufgabe löst Siemens mit seinem neuen Schnelldrucker, welcher erst anfangs August fertig wurde und auf der Ausstellung erschien.