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In einer ganz besonders zweckmässigen Weise benützte Siemens dasselbe Princip in seiner dynamo - elektrischen Maschine zur Erzeugung starker, gleichgerichteter Ströme (System v. Hefner-Alteneck).

Diesen neuen Inductor kann man sich aus dem Gramme­schen entstehend denken, wenn man hei letzterem den ring­förmigen Anker in der Richtung seiner Drehachse flächenartig sich erweitern lässt und dann die Umwindungen des Kerns nicht mehr in die innere Oeffnung des Ringes hinein und durch dieselbe hindurchführt, sondern vielmehr die. Oeifnung selbst mit der Masse des Ankers ausfüllt, den ringförmigen Anker also durch einen massiven Oylinder ersetzt und die Windungen nun über diesen Cylinder hinweggehen lässt: dabei muss man den erre­genden Elektro-Maguet ebenfalls in der Achsenrichtung erweitern und verdoppelt ihn dabei zugleich. Auf diese Weise ist der an sich unwirksame innere Theil der Drahtwindungen in Wegfall gebracht und dadurch das ganze wesentlich verkleinert worden: man kann dabei ferner zugleich auch den Anker und die ihn umgebenden Windungen auf besondere Achsen stecken, indem man die massive Anker-Achse durch die hohle Achse der Windungen hindurchsteckt. Der letztere Vorzug der neuen Maschine vor der von Gramme fallt besonders bei grösseren Maschinen ins Gewicht, weil man bei diesen die für ihren Betrieb erforderliche bedeu­tende mechanische Leistung wesentlich vermindert, wenn man die zu bewegende Masse dadurch, dass man den Anker selbst Stillstehen lässt und nur die Windungen allein um ihn herum- bewegt, auf die denkbar kleinste Grösse herabdrückt*).

*) Demnach sind über den massiven cylindrischen Kern oder Anker des von Hefner-Altenec kschen Inductors eine Anzahl von Systemen von Draht Windungen und zwar der Länge nach (in Meridional-Ebenen und nicht in solchen, die auf dev Achse senkrecht stehen) gewickelt, in ähnlicher Weise, wie bei dem bekannten Siemensschen Cylinder-Inductor mit Iförmi- gem Kerne; dabei ist jedes System mit den beiden benachbarten um einen kleinen Winkel gegen das erstere geneigten Systemen leitend verbunden, so dass die ganze Umhüllung eine geschlossene Leitung bildet. Von den Grenz­stellen zwischen jedem Paare der Windungs-Systeme laufen Kupferstreifen aus und sind auf der cylindrischen Achse des Ankers als Meridiane angeordnet;