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Aus dem Deutschen Reiche finden wir die Finnen I. I. Wollt' aus Mannheim (Ihiden) mit verschiedenen Tau-Sorten repräsentirt, darunter ungetheertes kabelartig geschlagenes Tau his 18 Zoll Umfang aus badischem Schleisshanf, sowie Taue aus russischem Hanf und getheerte Taue bis 7 Zoll Umfang. Desgleichen brachte die Dampf-Reepschlägerei des A. Rrückmann aus Hamburg gut gearbeitete Tauinustcr in verschiedenen Stärken.

Die italienische Tauschlägerei wird durch die vorzüglichen Producte des Seearsenales zu Castellainare (Golf von Neapel) vor­geführt. Kabelartig geschlagenes Tau ist bis zu 13 Zoll und glatt geschlagenes bis 15 Zoll (45 GM.) Umfang in schönen Exemplaren ausgestellt.

Von Russland haben wir ungeachtet seiner grossartigen Hanfcultur (Russland exportirt jährlich ungefähr 44.000 T. Hanf) keine Tau-Sorten auf der Ausstellung gefunden, desgleichen von anderen Staaten, in welchen die Tau-Fabrication sehr in Blüthe steht. Nur Neuseeland zeigte uns, wahrscheinlich um das Bild seiner industriellen Thätigkeit zu vervollständigen, einige Tau­muster von geringen Dimensionen.

Die Drahtseil-Fabrication macht sich auf der Ausstellung ganz bedeutend geltend.

Oesterreichischerseits haben wir die bis 8 Zoll Umfang mes­senden Drahttaue der Fabrik Wodley in Bleiberg wegen ihrer gediegenen Arbeit und des guten Materiales besonders hervorzu­heben, und sehen hierin wieder den Beweis, wie unsere Indu­striellen, begünstigt durch die vorhandenen Naturproducte, mit grosser Thätigkeit jeder Nachfrage zu entsprechen wissen.

Grossartiger, wenn auch nicht mit besserem Materiale, ist das Deutsche Reich vertreten.

Die Seilerei und Telegraphenkabel-Fabrik Felten und Guil­leaume in Köln a/R. führt uns allerhand Drahttaue vor, u. z. runde und flache aus Gussstahl und Eisen, verzinkt und roh für Bergwerke, Schiffstakelagen, für Transmissionen, für die Seil­schiffahrt, für Hängebrücken u. s. w. Sie erzeugt Telegrapheu- kabel für unterirdische und submarine Leitungen, auch Hanftaue und solche aus Aloe-Fasern.