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Pumpen und Ventilatoren.

Als interessanteste und gelungenste Objecte dieser Aus­rüstung* * - Gruppe kann man die vom Maschinen-Ingenieur Ale­xander Fried mann in Wien ausgestellten Pumpen - Systeme bezeichnen. Seine in recht sinnreicher und durch decorative Aus­stattung sehr effectvoll im Marine-Pavillon vorgeführte Schiffs- Leckpumpe beruht auf dem Systeme der Dampf-Strahlpumpen (rnjectoren). Hiebei leitet ein 4zölliges Hohr den Dampf aus den Kesseln direct zur Pumpe, in welche er durch eine 2Völlige Dampfdüse gelangt. Hier wird er durch eine Anzahl anderer Düsen geführt, in welchen das Leckwasser allmälig erreicht wird. Das Wasser mengt sich mit den Dampfstrahlen und wird mit grosser Schnelligkeit in ein 8zölliges Leitungsrohr und durch dieses in die See hinaus getrieben*).

Die grosse Hilfe, welche dieser von der Dampfmaschine ganz unabhängige Apparat in Unglückstallen zu leisten vermag, bewog mehrere Marinen, denselben auf ihren Schiffen einzuführen.

Aelmlicherweise erging es den Fabrikanten anderer Nationen, so dass gegenwärtig die Eisenwerke Englands auch in dieser Branche als Sieger da­stehen und nahezu den ganzen Bedarf an Ankerketten für alle Flotten der Welt liefern.

*) Der ganze Mechanismus ist sehr einfach, nimmt etwa einen halben Cubikmeter Raum ein und gestattet deshalb dessen bequeme Unterbringung in dem Kielraum eines jeden Schiffes. Die Handhabung desselben ist leicht, nachdem das Üeffnen eines Dampfhahnes genügt, den Apparat sofort und unfehlbar in Thätigkeit zu versetzen. Am Apparate, und zwar am Aus­strömungsrohre, ist eine Klappe angebracht, durch welche dieses Rohr für einige Secunden geschlossen werden kann, um den Dampf durch das Saug­sieb, wenn dieses sich durch Unreinlichkeiten verlegt hätte, zu leiten. Wird die Klappe wieder geöffnet, so pumpt der Apparat das Leckwasscr wieder in See, ohne dass eine Bewegung des Dampf-Ventiles nothwendig wird. Es bleibt noch zu erwähnen, dass solche Apparate in mehreren Grössen, ent­sprechend dem Tonnengehalte der damit auszurüstenden Schiffe, erzeugt werden. Ing. Friedmann gibt die Leistungsfähigkeit seiner Apparate mit 10.000 C.-F. pr. Stunde an (das grosse Pumpenwerk des Trockendocks im Lloyd-Arsenale fördert 100.000 C.-F. pr. Stunde), eine Quantität, welche unter den meisten Umständen auch für Schiffe der grössten Gattung aus­reichen dürfte.