stab Vr.m.it) vereinigt, welcher neben dem Ourcquer Kanal die natürlichen Leitungen, die artesischen Brunnen, die Dampf- Pumpen und Wasser-Hebwerke, endlich die Reservoirs und das gesammte zur Yertheilung dienende Röhrennetz mit allen seinen Details enthält. Der Fachmann darf nur alle diese Linien und Zeichen verfolgen, welche sich auf dem grossen Plane nach tausendfachen Richtungen kreuzen und wiederholen, um in Kürze über Wesen und Einrichtung der Pariser Wasserversorgung, so­wie über die zur Anwendung kommenden Systeme *) aufgeklärt zu sein.

St. Chamond, eine französische Stadt zweiten Ranges, hat sich in den Jahren 186G bis 1871 um den Preis von 1,205.000 Frcs. (wozu der Staat nur 200.000 Frcs. beigesteuert hat) eine natür­liche Wasserleitung bauen lassen, deren hervorragendstes Object das circa 2 Millionen Cubik-Meter fassende Reservoir ist. Wir begnügen uns, auf die gelungene Herstellung desselben und namentlich auf die vom technischen Standpuncte interessante Anlage des den offenen Himmelteich eindämmenden Wehres von 42 Metern Höhe hinzuweisen und heben nur das günstige pecu- niäre Resultat hervor, welches die Stadt mit dem Wasserverkaufe an Private und Industrielle bereits heute erzielt hat**).

Die von der Bau-Deputation (städtisches Bauamt) in Ham­burg ausgestellten Gegenstände über die Stadtwasserkunst bestehen

*1 Wir enthalten uns einer näheren Detaillirung dieser Systeme, da dieselben nächst dem Röhrenplane, welcher bereits einen Gegenstand der Ausstellung vom J. I8<>7 gebildet hatte, in dem durch das k. k. öster. Central- Comite herausgegebenen Berichte (Bd. II, S. 385) ausführlich beschrieben worden sind.

**) Die Einnahmen aus demselben betragen (das zu Gemeindezwecken unentgeltlich gelieferte Wasser ist nicht gerechnet) 4% der Herstellungs­kosten, ohne jedoch die Gesammtheit des disponiblen Quantums erreicht zu haben. Dazu kommt noch, dass die städtischen Gewerbe mit Rücksicht auf das vorzügliche, namentlich für Färbereien geeignete Wasser einen kaum geahnten Aufschwung genommen haben und sich demnächst eine neue Ein­nahmsquelle in der Verwendung der Wasserkraft zum Betriebe von Werks- Anlagen eröffnen wird. Möge dieses günstige und durch einheitliches Zu­sammenwirken der betheiligten Fachmänner erzielte Resultat die vielen Schwesterstädte gleichen Ranges crmuthigen. im Interesse ihrer Bewohner das von St. Ohainond gegebene Beispiel baldigst nachzuahinen.