der indischen Ausstellung hatten wir Gelegenheit, die Tambour- Stickereien theils auf Wollenstoif, theils auf Tüll, zu bewun­dern, die in ihrem Genre einzig dastehen.

Italien brachte uns ein Prachtwerk in Gold-Stickerei eil relief von Bertolani (Arahcsken und Früchte), welches denen des Orients nahe kommt, ausserdem eine Arbeit aus eigener Erfindung von Giulia Trevese (freistellende erhabene Blüthen und Fichein, die mit bewunderungswürdiger Genauigkeit mit der Nadel und weissem Garn ausgeführt ward); ferner einige sehr gut gelungene Bilder in Flach- und erhabener Weiss - Stickerei aus demStabilimento delle tiglie di Modena. DasStabilimento dolle tiglie di Venezia stellte auch eine sehr gute Arbeit, in Weiss-Stickerei aus.

Hervorragend waren Schwedens Arbeiten vertreten, und zwar hauptsächlich die Filet-guipureii, worunter eine Decke, ein Antimakassar und ein Taschentuch die höchste Kunst erreichten. Auch im Genre der Frivolitäten lieferte Schweden Bemerkenswerthes. Von Alma Schröder gab es ein Taschentuch von meisterhafter Zusammenstellung.

Fngland und Irland hatten ausgezeichnete Frivolitäten und G u ip u re n - Sp i tz e n gebracht.

Deutschland war im Tapisserie - Fache gut vertreten. Ganz vorzüglich hat sich Oesterreich in der Point-lace- S tick er ei bewährt; eine Kunst, die schon im Mittelalter mit grösster Vollendung ausgeführt ward, und die in den letzten Jahren mit Erfolg wieder aufgeiiommen worden ist. An diese reiht sich die Nachahmung altvenetianischer Spitzen, die sowohl in Oesterreich als Italien durch einige Prachtwerke vertreten war. Busslands Nationalspitzen verdienen auch unter diesen genannt und gelobt zu werden.

Wir kommen nun zu einer eingehenden Betrachtung des österreichischen Pavillons für Frauen-Arbeiten (additioneile- Aus­stellung), welcher manches Kunstvolle enthielt, sowohl in den genannten beiden Zweigen, als in der allgemeinen Kunst-Stickerei. Denjenigen, welche die Idee angeregt hatten, einen eigenen Pa­villon dafür zu gründen, muss vor Allem die vollste Anerkennung