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Sehr iustructiv erschien dagegen die Unterrichts-Ausstellung von Britisch-Indien. Ein? reichhaltige Sammlung von Photogra­phien und Zeichnungen belehrt uns über das gesanmite Erzio- lmngsweseii in allen Theilen Indiens. Unter den übrigen sehr interessanten Objecten dieser Abtheilung glauben wir einen (Hohns aus Cocos-Nuss und ein Buch aus Tuch, als Schiefertafel in den Normalschulen von Myssore gebraucht, hervorheben zu sollen.

Wenn uns nicht schon anderweitige Berichte darüber belehrt hätten, wie schlecht es noch mit der Volksbildung in Portugal steht, die Weltausstellung hätte uns dafür die Augen geöffnet. Was dieser Staat in der 20. Gruppe exponirt, war ebenso leicht als unbeschadet zu übersehen; in dem portugiesischen Schulhause aber mochte Mancher an die Apotheke denken, die Shakespeare^ Borneo im fünften Act beschreibt. Wie reich erschien dagegen Spaniens Ausstellung von Unterrichts-Gegenständen, und doch möchten wir nicht behaupten, dass Spanien in Betreff der Volks­bildung auf einer viel höheren Stufe stehe, als sein Nachbar­staat*).

Was wir oben über das Unterrichtswesen in England gesagt, gilt, obschon mit einiger Beschränkung, auch von Frankreich. Auch hier ist für höhere Ausbildung durch zahlreiche Lyceen, (Jollegien, Seminarien und Facultäten gut gesorgt; allein der eigentliche Volks-Unterricht steht namentlich in den südlichen und westlichen Departements noch auf einer sehr niederen Stufe.

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*) Lehr-Anstalten sollen zwar hinreichend vorhanden sein, ja durch die über ganz Spanien verbreiteten Juntas für die Priinar-Instruction ist wirklich schon Manches für die Hebung des Elementar-Unterrichtcs geschehen (im .1. 1851 zählte man schon 22.000 öffentliche Normal- und Volksschulen mit S40.000 Schülern; jetzt weit über 2G.000 Elementar-Schulen mit nahe 1 V. 2 Million Schülern); allein Vieles ist leider nur nominell. Auch die Ausstellung konnte uns nicht befriedigen. Auffallend war wohl hier die grosse Anzahl von pädagogischen Werken, von kalligraphischen Vorlagen, grammatischen und mathematischen Lehrbüchern; welche Richtung jedoch im Ganzen vor­herrsche, darüber konnte uns die ebenso ansehnliche Menge von Erbauungs­schriften für die Jugend belehren. Das Walten des grossen Tyrannen zittert in diesem unglücklichen Lande eben noch nach drei Jahrhunderten nach.