Es bestellen wohl für denselben etwa 54.000 öffentliche und an 30.000 Privat-Anstalten: dennoch wachsen, da kein Schulzwang geübt wird, bei 25 schulpflichtiger Kinder ohne allen Unter­richt heran. Ob die Ereignisse der letzten Jahre diesem, von Natur so vortrefflich angelegten Volke darüber die Augen endlich öffnen, dass nur in der Bildung wahre Macht liege, das wird uns die Zukunft lehren!

Aus den reichen Sammlungen von Unterrichtsbüchern und Lehrmitteln (ausgestellt von E. Belin, Delagrave, .1. Dela- lain & Sohn, Fourant und A. Grosse in Paris) ersehen wir mit besonderer Befriedigung, dass an den französischen Volks­schulen ausser Grammatik und Kechnen nur noch Geographie und (Jeschichte gelehrt wird: aller realistische Ballast ist aus denselben verwiesen.

Den ersten Bang unter den Ausstellern*) nahm entschieden die Stadt Paris ein**). Tn der That, wäre der Elementar-Unter- richt in ganz Frankreich so besorgt, wie diese Ausstellung der Pariser General-Inspection glauben machen könnte, man müsste zugeben, Frankreich gehe noch immer voran an der Spitze der Civilisation.

Wüssten wir nicht aus anderen Quellen, wie es in der Schweiz mit dem Unterrichte bestellt ist, wir könnten kaum

*) Wir nennen von den Ausstellern: Adam (Fidelaire, Dep. Eure), wegen der Nachahmung der leidigen Winternitzschen Unterrichts (V) -Spiele, (hapelle (St. Etiennc), dessen Lehrtafeln uns gefielen; P. Dupont (Paris), dessen Classcn-Journal sehr praktisch ist; E. Paz (Paris), welcher ganz Vorzügliches mit seinen Turngeräthcn und dazu gehörigen Lehrbüchern ge­liefert hat.

**) Pie Direction des Pariser Elementar-Unterrichtes Hess es sich an­gelegen sein, in der für Jedermann verständlichen Sprache der Modelle ('/-,, bis 10 Naturgrösse), Schulhäuser mit vollständig eingerichteten Schul­zimmern, Zeichensälen, einer Bibliothek, sowie den zur Approvisioiiirung mit Möbeln, Schreib- und Zeichen-Requisiten u. s. w. dienenden Magazinen zur Ausstellung zu bringen. Die wahrhaft meisterhafte Ausführung, sowie die sorgfältige Einrichtung im Innern, gestalteten die kleine Sammlung der Modelle zu einem Unicum in ihrer Art. Pläne der von der Gemeinde in den Jahren 1800 bis 1873 erbauten Volksschulen, Gymnasien und höheren Bürger­schulen, endlich eine bedeutende Sammlung von Lehrmitteln, Schulbüchern und Jugendschriften vervollständigten die höchst interessante Exposition.