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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Erster Band
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Gegenwärtig bestehen:

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bei der Witkowitzer Gewerkschaft: ^ , .. r . ~

Koksofen m M.-Ctr.

1. die Koksanstalt des Eisenwerkes Witkowitz mit 1 ).195 1,287.488

2. die Koksanstalt am Karolinschacht in Mähr.-Ostrau.210 1,921.773

3 . die Central-Koksanstalt in Poln.-Ostrau.220 1,275.663

4. die Koksanstalt in Hruschau. 55 333.521

bei den Gruben der Kaiser Ferdinands-Nordbahn:

5. die Koksanstalt am Heinrichsschacht in Mähr.-Ostrau .... 12 90.481

bei den Gruben Sr. Excellenz des Grafen Wilczek:

6. die Koksanstalt am Dreifaltigkeitsschacht in Poln.-Ostrau . . . 106 420.474

bei den Gruben der Ostrauer Bergbau - Gesellschaft vorm. Fürst Salm:

7. die Koksanstalt am Schacht Nr. II in Poln.-Ostrau.77 3 13.664

bei den Gruben Sr. Excellenz des Grafen Larisch:

8. die Koksanstalt in Karwin 2 ).293

bei der Ostrauer Steinkohlengewerkschaft «Marie

Anne »:

9. die Koksanstalt in Ellgoth .120

bei den erzherzoglichen Gruben:

10. die Koksanstalt in Trzynietz.139

663.070

484.273

650.000

Der Bau weiterer neuer Koksanstalten steht in Aussicht.

Die heutige Jahres-Gesämmtproduction im Reviere beträgt daher an Koks rund 7,440.000 M.-Ctr., wozu an Kokskohle (Rohkohle) 11,904.000 M.-Ctr. verbraucht werden, unter Zuhilfenahme von 966 Koksarbeitern.

Alle Kohle wird gegenwärtig vor dem Koksen gewaschen, d. h mechanisch die specifisch schweren Berge (Steine) von der leichteren Kohle getrennt, so dass die mit etwa 12 bis 15% Aschengehalt dem

Koksofenbetriebe zugeführte Kohle auf einen Aschengehalt von 6 bis 8 °j 0 herabgebracht wird, daher

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bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 155 Kg. Kohle auf 100 Kg. Koks der marktfähige Koks einen Aschengehalt von 8 bis 12 °/ 0 enthält.

Die Kokes finden ihre Verwendung beim Hochofenbetriebe, bei den Giessereien, Stahlwerken, Zuckerfabriken u. a. m.

Das Waschen der Kohle wurde in den Jahren 1856 bis 1860 meist primitiv in Fluderwäschen betrieben, heute stehen bei jeder Koksanstalt grosse Wäscheanlagen mit Dampfmaschinen im Betriebe, welche bis 10.000 M.-Ctr. Kohle täglich zu waschen in der Lage sind. Das eigentliche Waschen erfolgt in mit Wasser gefüllten Holz- oder Blechkästen, in denen das Wasser auf- und abwogt; die dem Wasser beigegebene Kohle trennt sich bald dem specifischen Gewichte nach, indem die specifisch schweren Steine (Berge) zu Boden fallen, die leichtere und gewaschene Kohle jedoch vom Wasser fortgehoben und in besonderen Reductionskästen wieder aufgefangen wird.

Um den Kohlenstaub besser verwerthen zu können, wurde bereits im Jahre 1865 bei dem Berg­baue der Kaiser Ferdinands-Nordbahn auf ihrem Heinrichschachte' der Versuch gemacht, diese Kohle mit einem Bindemittel zu mischen, dann zu pressen und so in Form von Pressziegeln (Briquettes) als Brennmateriale auf den Markt zu bringen.

z ) 25 Oefen waren nur 22 Wochen im Betriebe.

2 ) Waren viele Oefen ausser Betrieb.

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