gezogen, wodurch Rechtecke entstehen. Die sich kreuzenden Fäden werden im Kreuzungs- puncte mittelst eines Rades zusammengeknüpft und der Faden, der die Bindung bewirkte, unter den senkrecht auf einander stehenden Faden bis zum nächsten Kreuzungspuncte geführt. Je näher zu einander die Häkchen auf den Rahmen gestellt werden, desto dichter wird das Gewebe, je mannigfaltiger die Weise ist, in der das Binden der Kreuzungspuncte bewerkstelligt wird, desto mehr Abwechslung bietet das Muster. Die auf dem fertigen Gewebe hervortretenden Knoten oder Bällchen werden durch Aufschneiden der zusanmien- genähten Kreuzungen hergestellt.

Wenn Wolle und Seide verwendet wird, so treten sie nicht als Schuss und Kette in Verbindung, sondern werden die Seidenfäden über den auf Häkchen gezogenen Wollfaden aufgerahmt.

Das Charakteristische dieser Arbeiten ist die geometrische Figur, in welcher darin sich kreuzende Fäden zusammengefasst erscheinen.

An Elasticität den andern gewirkten Arbeiten nachstehend, treten diese Artikel als Kinderhäubchen auf, (Dutzend zu 3 fl.), als Halstücher, Shawls u. s. w.

Die Arbeit ist, wie bereits bemerkt, leicht und in höchstens 8 Tagen zu erlernen. Uebung und reichliche Erfahrung dagegen erfordert das Rahmschlagen, das Erfinden von Mustern aber Phantasie und Geschmack.

Dieselbe obenerwähnte Fabrik beschäftigt ungefähr (30 Mädchen. Eine Directorin der Fabrik componirt die Muster, welche mit dem Material an die Mädchen hinausgegeben werden. Im Industriebezirke von Teplitz, einem Umkreise von etwa vier Meilen, wird die Zahl der sich auf diese Arbeit verstehenden Mädchen auf 300 geschätzt und wird deren Anstelligkeit gerühmt.

Der Wochenverdienst beträgt, entsprechend der Geschicklichkeit der Arbeiterin, 3 fl. bis 6 fl.

Die vorkommenden Arbeitsprozesse sind, wie bemerkt, folgende:

1. Das Festmachen der Fäden an den auf den Rahmen befindlichen Häkchen.

2. Das Knüpfen.

3. Das Aufschneiden der einzelnen Quarres.

4. Das Anhäkeln der Bordüren.

Um diese Abhandlung zu vervollständigen, sei noch der Arbeitsdauer und des Ar­beitslohnes einiger Artikel gedacht.

Mantel . . . l 1 ,^ Tag.80 kr. bis 1 fl.

Kinderjäckchen ./ 2 Tag ..50 kr.

Kindermuff . . 2 Stunden.10 kr.

Kopftuch. . . 3 Stunden . . 25 kr.

Endlich ist hier als eines letzten, innerlich verwandten Artikels zu gedenken, der allgemein bekannten, vorwiegend im Hause betriebenen Häkelarbeit. Auch sie ist hier Gegenstand fabrikmässigen Betriebes, da z. B. die mehr erwähnte Fabrik, durch gute Eisenbahnverbindungen unterstützt, etwa 6080 Mädchen in Bilin, Brüx, Dux in diesem Zweige beschäftigt. Die Mädchen holen sich Muster und Garn aus der Fabrik und liefern an diese die fertige Waare in Form von: Brusttüchern (Seelenwärmern), Kinderhäubchen, Jäckchen. Der Wochenverdienst beträgt durchschnittlich etwa 3 11.

Es dürfte hier am Orte sein, der hübschen und sehr preiswürdigen Arbeiten zu gedenken, welche in und um Holleschau in Mähren einen Gegenstand der Haus­industrie bilden. Unternehmer geben die Muster aus, machen die Bestellungen und ver-