kommenden, schon blank gescheuerten Nadeln in dem Sinne, dass alle mit den Spitzen nach einer und derselben Seite zu liegen kommen.

Hiebei sitzt die Arbeiterin an einem Tische und streift die parallel in einer Lage gehäuften Nadeln, die sie inmitten eines liretes vor sich liegen hat, nach und nach zu sich hin, dabei die Nadeln in zwei Abtheilungen scheidend, so zwar, dass sie die mit demOehre nach einer Seite liegenden Nadeln mit dem Mittelfinger der betreffenden Hand nach dieser Seite ausschiebt, die übrigen aber mit den Fingern der anderen Hand weiterführt.

Da die Nadeln an dem Gehrende dicker sind als an dem spitzen Ende, so wird bei dieser Arbeit mehr das Gefühl als das Auge in Anspruch genommen. Die Arbeit ist sehr leicht und wird sowohl von ganz jungen Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren, als auch von Frauen im Alter von. 40 bis 50 Jahren besorgt.

Wochenlohn 2 fl. 50 kr. bis 3 fl. 50 kr., durchschnittlich 3 fl.

4. Das Sortir en.

Unter dieser Bezeichnung begreift man das Sortiren der Nadeln bezüglich der Länge. Da es sich hiebei um die*in jeder einzelnen Nummer entstehenden sehr kleinen Längen­unterschiede handelt, so erfordert die Arbeit ein geübtes Gefühl.

Die betreffende Arbeiterin sizt an der Tafel und legt die Nadeln in einen kleinen Behälter zwischen zwei Blechstreifen ein, deren Breite die Länge der Nadeln nicht er­reicht, so dass letztere zu beiden Seiten der Bleche etwas hervorragen. Nun streicht sie mit zwei Bretchen zu beiden Seiten an den Nadelenden von unten nach oben mehr­mals hin, wodurch sich die längeren Nadeln allmälig nach oben hinziehen und von da mit den Ballen der inneren Handflächen abgehoben werden. Da in dem Behälter stets kürzere Nadeln Zurückbleiben, so ist die Arbeiterin im Stande, jede Füllung Nadeln in mehrere Lagen zu scheiden, wo eine von der andern nur um sehr kleine Längendifferenzen abweicht.

Auch diese Arbeit ist körperlich nicht anstrengend. Dieselbe beansprucht von der Arbeiterin keinerlei Vorkenntnisse, jedoch eine längere Uebung. Alter 14 bis 30 Jahre.

Wochenverdienst 3 bis 5 fl., durchschnittlich 4 fl.

5. Das Suchen.

Diese Arbeit zerfällt in das sogenannte Packsuchen und in das Qualitätsuchen. Bei ersterem handelt es sich hauptsächlich um das Ausscheiden der fehlerhaften Nadeln, namentlich der schiefen Nadeln und der Stücker, d. i. solcher mit abgebrochenen Gehren. Bei dem Qualitätsuchen werden die ganz makellosen Nadeln für die Prima-Qualität, bez. auch für die Secunda-Qualität, ausgesucht und dadurch von der zurückbleibenden Tertia- Qualität geschieden.

Auch diese Arbeit wird sitzend verrichtet. Die Arbeiterin hat die Nadeln auf einem Brete zur linken Hand liegen und rollt selbe mit dem kleinen Finger der rechten Hand einzelweise über das Bret nach der rechten Seite hin, hierbei die Nadeln auf die Voll­kommenheit ihrer Beschaffenheit prüfend Durch das Bollen über das Bret verräth es sich, ob die Nadel vollkommen gerade ist; nebstbei achtet aber die Arbeiterin gleichzeitig darauf, ob die Nadel an dem Oehr und an der Spitze, wie auch im Ganzen richtig aus­gebildet, ferner ob die Politur und überhaupt Alles daran ohne Fehler ist.

Bei dieser Arbeit werden zumeist die Augen angestrengt, zudem erfordert die Be­schäftigung ziemliche Uebung und Erfahrung. Alter der Arbeiterinnen 18 bis 55 Jahre.

Wochenlohn 4 bis 5 fl., durchschnittlich 4 fl. 50 kr.