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werden nur von Männern bedient. Auf einer dritten Maschine werden aus Messingdraht die Oehrchen verfertigt. Von einer Arbeiterin wird darnach das Oehrchen in den Untertheil geschoben und durch eine Handbewegung von der .Maschine hineingenietet. Die fertigen Unterthcile werden sodann auf den Druckmaschinen mit den Ohertheilen, in welche ein erbsengrosses Stück Papier hineingegeben worden, zusammengedriickt und ge­falzt und wird auf einer letzten Maschine die Façon gepresst.

Bei den Druckmaschinen muss das Mädchen mit jeder Hand eines der verschiedenen Stückchen erfassen, zusammengelegt unter die Stanze geben, und durch einen Druck mit dem Fusse den Stempel darauf fallen lassen, worauf der Knopf von selbst herausfällt. Bei den Faconpressen hat das Mädchen den fertigen Knopf mit (tem Oehrchen nach unten in die Presse einzulegen, durch eine Fussbewegung wird das Knöpfchen nach unten ge­zogen, dann erfolgt der Schlag von oben und die Façon ist fertig. Wie dann der Druck mit dem Fusse nachlässt, springt das Knöpfchen aus der Façon von selbst heraus. Dampf- kraft kann hiebei nicht angewendet werden, Aveil das Einschieben unter die Stanze nicht präcisc genug geschehen könnte, und die Mädchen sich leicht an den Fingern verletzen Aviirden.

Diese Arbeiten werden A r on Mädchen von 14 bis 20 Jahren versehen, von Avelclien die kleineren bei den Druckmaschinen, die grösseren bei den Façonpressen venvendet Averden. Die Arbeit Avird sitzend verrichtet und kann in 14 Tagen vollständig erlernt Averden.

Die hiebei beschäftigten 30 Arbeiterinnen bringen im Durchschnitte 240 Dutzend Knöpfe täglich zu Stande und verdienen sich 1 11. 50 kr. bis 3 11., auch 4 fl. pr. Woche.

Die fertigen Knöpfe Averden, nachdem sie versilbert oder vergoldet Avorden, polirt. Diess Avird nur von Mädchen auf von der Dampfmaschine beAvegten Drehbänken ausge­führt. Die Arbeiterin erfasst, über die Drehbank gelehnt, mit der linken Hand mehrere Knöpfe auf einmal, steckt einen nach dem andern an die Drehbank an, gibt mit dem Polirstahl in der rechten Hand dein Knopfe, so lange er sich herumdreht, den Glanz und lässt ihn dann ins Wasser fallen. Die Arbeit ist nicht anstrengend, doch Averden nur grössere Mädchen damit beschäftigt, und verdienen sich diese 3 bis 4 fl. pr. Woche.

2. Fabrikation von Pfeifenköpfen. a) Das Malen der Pfeifenköpfe.

Die auf die Pfeifenköpfe mittelst einer Kupferdruckpresse vorgedruckten Bilder Averden von Mädchen (auch Knaben) bemalt, u. z. so, dass immer nur eine Farbe aufgetragen Avird. Mit der Zeit bilden sich die Mädchen derart aus, dass sie aus freier Hand alle Gegenstände malen können.

Der Lohn beträgt 3 fl. 60 kr. bis 4 fl. 60 kr. pr. Woche.

b) Erzeugung* der Pfeifenbescliläge.

Hiebei sind einige Mädchen mit dem Ausschneiden der Löchelchen bei den Pfeifen­beschlägen mittelst kleiner Pressen und dem Poliren der fertigen Pfeifenbeschläge thätig. Der Lohn beträgt 1 fl. 50 kr. bis 3 fl., auch 4 fl. pr. Woche.

Die Anzahl der Arbeiterinnen beläuft sich auf 60 u. z. : a) Bei der Knopffabrikation 30, b) beim Poliren 6, c) beim Pfeifenmalen 20 und darüber, (/) bei der Erzeugung von Pfeifenbeschlägen 4.

Es wird mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage täglich durch 12 Stunden (u. z. von 6 bis 12 und von 1 bis 7 Uhr) gearbeitet.