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Wenn aus den betreffenden Bisen- oder Messingblechen die viereckigen Platten mit der Maschine geschnitten sind, werden sie ebenfalls durch Handpressen mittelst eines Druckes gerollt (rundgesetzt), von einem anderen Mädchen zum Löthen vorgerichtet.

Das Löthen selbst wird von Männern vorgenommen.

Das nun folgende Scheuern, Beizen (Reinigen vom Zunder), Ansetzen der Ringe an beiden Enden und Aufträgen des Lothes (Beilegen) zum Anlöthen der Ringe, wird von Mäd­chen in den wiederholt bemerkten Altersstufen besorgt.

Nach diesen Arbeitsprozessen kommen die Gegenstände abermals zum Löthen, dann zum Abdrehen und Fraisen in Männerhände, um dann wieder in Frauenhände zurück­zukehren, welche in den Schiebern (Rosen) die Federeinschnitte mit einer Handpresse aus- schneiden und dem Lackirer übergeben.

Werden für feinere Sorten versilberte oder vergoldete Schieber gearbeitet, so wird auch das Eintauchen in das Gold- oder Silberbad, welches vom betreffenden Chemiker be­reitet wird, sowie das folgende Abtrocknen, von Mädchen besorgt.

3. Montiren.

Das Montiren, Verpacken, Adjustiren und Sortiren der fertigen Gestelle oder Bestand­teile wird ausschliesslich von Mädchen über 16 Jahre ausgeführt. Diese Arbeit er­fordert nicht nur die grösste Reinlichkeit, sondern auch Uebung und Kenntniss der Waare, um etwaige noch vorkommende Fehler in der Arbeit auszuschiessen, endlich Geschmack, um den Packeten eine gefällige Form zu geben.

Zu diesen Arbeiten werden auch in der Regel nur Mädchen, welche in der Stadt erzogen sind, gewählt.

Der Wochenlohn beträgt 6 fl.

Nebstdem werden noch mehrere Arbeiten, und zwar bei der Fabrikation der Gabeln und Schienen, von Mädchen von 14 Jahren und darüber ausgeführt, und es beträgt der Ver­dienst je nach Uebung und Fleiss zwischen 3 und 6 fl. pr. Woche.