36
Reisen nothwendig war, wir lernten die jedem Neuling im Reisen entgegentretenden Schwierigkeiten jeder Art durch das Beispiel der Mission bekämpfen, — aber wir wurden ihrem Willen Unterthan und unselbstständig. Und das hat uns später viel geschadet.
Am 24. September mietheten die geistlichen Herren eine Nilbarke zur Reise nach Assuan, der Grenzstadt Egyptens gegen Nubien, zu dem Preise von zweitausendfünfhundcrt Piastern. Sie wurde in Stand gesetzt und mit dem Gepäck beladen. Die Abreise stand bevor. Noch wenige Tage vorher erreichte uns ein unheilkündendcs Gerücht. Ryllo hatte bei dem Aufstande der Drusen und Maroniten dem mächtigen Jbrahihm durch seine das Volk begeisternden Reden mehr geschadet, als alle Häuptlinge der Bergvölker zusammgenommen. Der Pascha hatte sogar einen hohen Preis auf den Kopf des gefürchtetcn Parteigängers gesetzt und dieser, kühn genug, wagte es, nach Egypten zu kommen. Jetzt hieß es, Jbrahihm habe nicht vergessen, was er dem Jesuiten in Syrien zugeschworen; ein Beduincnschech habe Auftrag, unsere Karawane aufzuheben und dafür die Effekten als gute Beute zu behalten. Padre Ryllo solle Egypten lebend nicht wieder erreichen. Er kehrte in der That dahin nicht zurück.