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Erster Theil
Entstehung
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Aali zuletzt doch zu bunt. Plötzlich erzürnt unterbrach er ihr fröh­liches Leben durch den strengen Befehl, nach Obcregypten auszu­wandern und ließ die Säumigen durch Soldaten nach mehreren Städtchen transportiren. Hier führen sie ein höchst unregelmäßiges Leben und werden dem Reisenden durch ihre Zudringlichkeit oft lä­stig. Man findet unter ihnen sehr schöne Mädchen; gewöhnlich aber sind sie durch Ausschweifungen aller Art, hauptsächlich auch durch Trunksucht, so hcrabgekommcn, daß sie Ekel und Mitleid er­regen. Die mit ihnen aufgeführten Orgien und Bachanalicn nen­nen die TürkenFanthasie"*); auf ihre Tänze werde ich zurück­kommen.

Wenn die Rhauasie jung, hübsch und reich gekleidet ist und ihre leidenschaftlichen Tänze gut zu produziren versteht, ist der Aus­druck Fanthasie auch in seiner ursprünglichen Bedeutung gerechtfertigt. Ihr Erscheinen schon ist phantastisch. Aber leider verblühen ihre Reize bald und wenn sie dann Männerherzen zu fesseln nicht mehr fähig ist, sinkt sie gar schnell in die Nacht der Vergessenheit. Nur die allernicdrigsten Kupplcrdienste erwerben ihr, wenn sie alt wird, ei­nen nothdürftigcn Geldgewinn, kaum hinreichend, ihr elendes Le­ben zu fristen. Dieses kontrastirt mit dem Glänze ihres früheren Auftretens so grell, daß wirklich eine mahammedanischc Ergebung in das Walten des unabänderlichen Datums dazu gehört, um den Kontrast ertragen zu können.

Eine wegen ihrer Schönheit berühmte Tänzerin, Namens Safte (Sophie) war die Geliebte des nachherigen Vizckönigs Aabahs-Pascha. Sie soll zur Zeit ihrer Blüthe so schön ge­wesen sein, daß Aabahs, damals Gouverneur von Kairo, in sci-

*) Ich will dieses Wort, das ich gewohnheitshalber, wohl noch manch­mal brauchen werde, erklären. Es ist nicht gleichbedeutend mit der Griechen, obwohl davon abgeleitet oder herstammend; sondern bezeich­net jede Art von Unterhaltung oder nicht religiöser Festlichkeit eines Orien­talen. Jeder Zierrath heißt Fanthasie; ein gesticktes Kleid, ein gravirtes, siiber- oder goldbelegtes Gewehr mit geschnitzten Kolben, jeder farbenpräch­tige Teppich oder verzierte Sattel u. s. w. istmit viel Fanthasie" gearbei­tet. Ein Trinkgelag, eine Tanzunterhaltung, ein festlicher Aufzug n. s. w. n. s. w. ist Fanthasie.