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deutenden Dorfe, weil wir gehört hatten, daß wir auch von hier aus durch die Steppe ziehen könnten und zwei bis drei Tage Zeit v ersparen würden. Wir traten mit einem uns von unserem Reis
zugeführtcn Araber in Unterhandlung, welcher uns versprach, bis Sonnenuntergang acht Kamele für die Micthsummc von vierzig Piastern (für jedes Kamel) zu stellen. Aber wir warteten, nachdem er sich entfernt hatte, um die Lastthiere herbeizuschaffen, mehrere Stunden vergeblich auf seine Rückkehr. Ungehalten wegen der verlorenen Zeit, wollten wir den Lügner durch den Kaimakahn*) bestrafen lassen und ließen diesen herbeirufen. Da erfuhren wir, daß dieser nicht die Macht habe, Aabd el Hamihd — so hieß jener Araber — zu züchtigen, weil er nicht unter seine Botmäßigkeit, sondern unter die eines verrufenen Bedutnenstammcs gehöre. Der Schech**) des Ortes habe ihm Kamele verweigert, weil er gezweifelt habe, daß wir unter Aabd cl Hamihd's Leitung jemals nach Charthum gelangt sein würden. Der Kaimakahn gab uns ^ zugleich den Rath, uns in Zukunft, wenn wir Kamele bedürften,
' nur an Beamtete der Regierung zu wenden; diese seien für die
Sicherheit der Reisenden verantwortlich. In der Folge sah ich ein, wie Recht der Mann hatte.
Wir brachen nach dem eben Erfahrenen sogleich wieder auf, störten ein riesiges Krokodil mit Büchsenkugeln aus seinem Nachmittagsschlummer und gelangten mit gutem Segelwinde am Mittage des folgenden Tages nach Ambukohl. Der Kahschcf oder Be- zirksvorstehcr, ein durch Empfehlungsbriefe von seinem Vorgesetzten Muhsa-Be'r sehr dienstfertig gemachter, wohlleibiger Türke, versprach Alles zu thun, was wir wünschen würden. Abends erschien er auf unserem Schiffe zum Besuch. Wir bewirtheten ihn zuerst mit Kasse und später mit Rum, weil uns sein Begleiter, ein schmächtiger, kriechender Kopte, versichert hatte, daß sein Gebieter die Befehle des Propheten zu interpretiren wisse. Das berauschende ^ Getränk versetzte unseren biederen Türken sehr bald in fröhliche
*) Der Kaiinakahn ist der Vorsteher eines Dorfes, aber immer ein gedienter Soldat.
**) „Schech" ungefähr so viel als Schultheiß.
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