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Erster Theil
Entstehung
Seite
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Zum eigenen Bedarse führt jeder Kamelreiter noch ein kleines, mit Wasser gefülltes Ledergefäß bei sich auf seinem Reitthiere. Es ist der unpraktischeSa'in" der Sudahnesen oder die wohleinge- richtcteSimsem'ie" der Bewohner des glücklichen Arabiens. Ersterer ist das gegerbte Fell einer jungen Ziege, welches man in der Halsgegcnd und der der Vorderbeine des Thieres zusammen­genäht, am Hinteren Ende aber nur zusammengeschnürt hat; letztere ist ein ganz nach dem Prinzip der Wasscrkühlgcfäße Egyptens ein­gerichteter, steifer Lederbeutel mit einem Henkel und zwei durch Pfro­pfen verschließbaren Mundstücken. Die Simsenne wird Abends ge­füllt, im Luftzuge aufgehängt und kühlt während der Nacht das in ihr enthaltene Wasser um mehrere Grade ab. Man bezieht diese bei Wüstenreisen ganz unentbehrlichen Gefäße aus Jemen und bekommt sie in jeder größeren egyptischen Stadt zu dem mäßigen Preise von einem Gulden unseres Geldes.

Nachdem die Karawane insofern gerüstet und mit den be­schriebenen, neu in Stand gesetzten Geräthschaften versehen ist, be­ginnt das Aufladen. Ehe ich aber eine Beschreibung geben kann, muß ich meine Leser nothwendiger Weise erst mit demgetreuen Wüstenschiffe", dem Kamele, bekannt machen. Ich unterlasse eine naturwissenschaftliche Beschreibung seines Acußeren und beschäftige mich vielmehr mit seinen Ra^enunterschieden, Leistungen, Kräften Eigenthümlichkeiten; von ersteren hätte ich vielleicht nur zu sagen, daß weiß- oder isabellfarbige Kamele mehr als dunkelbraune geschätzt werden.

Das Kamel hat ebensowohl seine Rapen, als das Pferd; ein von den Bischahrihn (einem Nomadenstamme des Bclled- Tahka im Sudahn) gezüchtetes edles Reitkamel,Hedjihn", un­terscheidet sich von dem egyptischen Lastkamele wie ein arabisches Roß von einem Karrcngaule. Der Bischahrihnhcdjihn ist das vollendetste Kamel, welches ich kenne; er ist fähig, in einem Trabe fünf, ohne Beschwerde zehn, mit Aufopferung seiner Kräfte aber sogar zwanzig deutsche Meilen innerhalb vierundzwanzig Stun­den zurückzulegen, wird deshalb nur als Reitkamel benutzt und von frühester Jugend an zum Trabgehen gewöhnt. Sein Trab fördert