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und ging sogleich, mit dem Gewehr auf der Schulter, in den thier- belebten Wald heraus.
Die Bewohner Butri's gehören zu dem Nomadenstamme der Hsssän'ie. Es sind schöne Leute, denen man die größere Freiheit anmerkt. Sie tragen ihr langes Haar in Zöpfen und salben es reichlich mit Schmalz oder Butter. Ihre Kleidung besteht aus einem einfachen Tuche, in welches sie den Oberkörper hüllen, kurzen Beinkleidern und Sandalen. Schöne Frauen schienen hier seltner zu sein, als es sonst bei den Hassame der Fall ist; um so häufiger sah man nackt gehende Kinder und flinke, windspielartigc Hunde, welche sich bei Ankunft eines Fremden vereinigten, um ihn mit einem wüthenden Gebell zurückzutreiben. Die Hütten des Dörfchens standen im dichtesten Schatten hoher Bäume, sie bestanden aus einem über die Erde erhöhten, geflochtenen Boden und waren mit Matten oder Haartüchern überdeckt. Neben jeder Hütte befand sich ein kleiner Hof, in welchem gekocht und Buhsa gebraut wurde. Letztere, zu deren Bereitung zwei Tage erforderlich waren, wurde unmäßig genossen und fand sich immer vorräthig. Inmitten des Dorfes hatte man eine geräumige Scrieba errichtet. Gegen Abend füllte sie sich mit zahlreichen Heerdcn von Ziegen, welche den Tag über, zum Theil ohne Hirten, in den Wäldern geweidet hatten. Jeder Dorfbewohner besaß über sechzig Stück dieser Thiere; Schafe waren seltner. Die Ziegenmilch wurde in Schläuchen, welche man eine halbe Stunde lang hin und her schleuderte, zu Butter, „S ib- ta", umgewandelt, diese dann aber sogleich geschmolzen und in Kürbisflaschen gefüllt. Damit ziehen sie nach Charthum zu Markte; der Erlös genügt, um die ihnen auferlegten Steuern zu bezahlen. Neben der Ueberwachung ihrer Heerden besteht ihre einzige Arbeit darin, Brennholz zu hauen und nach Charthum, wo die Eselladung mit zwei bis drei Piastern bezahlt wird, auf den Markt zu bringen. Ihr Wohnsitz ist ein feststehender; sie haben sich sogar in der Nähe desselben Getraidefelder angelegt und weichen dadurch von mehreren anderen Stämmen der eigentlichen Nomaden wesentlich ab.
Am 3l. Januar unterbrach das klimatische Fieber meine