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Erster Theil
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die Neuangekommenen daran. Wenn ein Fremder seine erste Woh­nung miethet, bekommt er regelmäßig das schlechteste Haus, weil » die besseren Gebäude schon an länger Ansäßige verdingt sind. Hier

muß er sich nun so gut als möglich selbst einrichten, denn der Haus­herr bietet seinem Micthsmanne, außer den vier Wänden, Nichts. Zuerst gilt es, das Haus von dem innewohnenden Ungeziefer zu säubern. Alle dunkleren Orte beherbergen, zumal während der Re­genzeit, Scorpionen, Taranteln, Vipern, häßliche Ei­dechsen, Hornissen und andere schlimme Gäste. Man dars Abends nie ohne Licht ein Zimmer betreten, weil sonst die zu die­ser Zeit lebendige Schaar leicht gefährlich werden könnte. Ich trat einmal in einem dunklen Gange auf eine sehr giftige Viper, welche aber zum Glück gerade beschäftigt war, ein von ihr getödtetcs, harm­loses Schwalbenpaar zu verschlingen und nicht beißen konnte. An große Spinnen und Scorpionen gewöhnt man sich so, daß man die nöthigen Vorsichtsmaßregeln nie versäumt. Nächtlich lebende Eidechsen, welche mit ihren Klcbefingcrn an der Decke hin und her spazieren und Fliegen fangen, werden wegen ihres Nutzens und ihrer unschuldigen Lebendigkeit Einem zuletzt lieb und werth; man freut sich, wenn man ihr Feie, xok den Ruf, wegen dessen sie Gekonen genannt werden, hört. Um so unangenehmer werden die lästi­gen Insekten. Die offenen Fensterlöchcr gewähren bei Tage einer hungerigen Schaar von Fliege» und Wespen, Nachts unzählbaren Haufen summender, blutdürstiger Musquitos freien Eingang. Diese Quälgeister peinigen den Schläfer bei Nacht ebenso sehr als die Flie­gen , Wespen und Hornissen den Wachenden bei Tage. Man weiß sich vor ihnen gar nicht zu schützen. Dabei pfeift der Wind ganz nach Belieben durch diese Räume, die wirZimmer" uenncn müssen, hindurch und wirst von Außen Sand und Staub durch sie herein. Die in den meist niedrigen Räumen gewöhnlich herrschende große Hitze muß erst durch öfteres Sprengen mit Wasser etwas beseitigt ^ werden. Falls man nicht alles zum Sich-Wohl-Befinden Unent­

behrliche von Egypten mitgebracht hat, ist man genöthigt, dasselbe zu sehr hohen Preisen auf dem Basare zu kaufen. Aber auch bei der bestmöglichsten Einrichtung eines charihumcr Hauses entbehrt man