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Feuer genugsam erwärmt und mit etwas Fett eingerieben und geglättet. Hierauf wird der Teig mit einer Kürbisschale aufgetragen und gleichmäßig verbreitet, auf der einen Seite schwach geröstet und dann umgewendet, um auch hier ein Wenig gebacken zu werden. Der dünne Fladen bleibt in der Mitte immer schlissig, klebrig, hängt sich beim Kauen zwischen die Zähne, hat einen unangenehmen Geschmack und Geruch und verleidet oft schon durch seinen Anblick Appetit und Eßlust. Eine Art von Durrah hat rothbraune Körner und giebt durch deren Schalen dem Fladen dieselbe Farbe, was nicht dazu beiträgt, ihn angenehmer zu machen. Dem Europäer wird es erst nach langer Selbstüberwindung möglich, dieses zuweilen eckelerregendc Gebäck zu genießen.
Der Sudahnese legt seine Durrahfladen gern auf buntfarbige, aus Palmenblattstrcisen und Palmenfasern, Waizenstroh und grünem Leder mit vieler Kunst geflochtene, muldenförmige Teller, KhLd- däh, und überdeckt diese mit einem niederen, konischen Aufsätze, Tä- bLkh, von derselben Beschaffenheit und Schönheit. Beide haben wirklichen Kunstwerth und können als Luxusartikel betrachtet werden, weil man sie bis zu dem Preise von vier preußischen Thalern oder sechzig Piastern zu kaufen bekommt. Hauptsächlich in Korde sahn und Wöled-Medlne sind die Frauen sehr geschickt in Flechtereien; sie beschäftigen sich aber auch Monate lang mit einer einzigen derartigen Arbeit. Damit erklärt sich der für Sudahn enorm hohe Preis derselben; denn wenn man die unsägliche Mühe der Arbeit bedenkt, erscheint die Summe von sechzig Piastern verhält- nißmäßig sehr gering.
Zur Bereitung der Assieda wird die Kisra in eine Mulde aus Mimosen- oder anderem Holze gebrockt und mit einer Brühe übergössen. Diese besteht aus einem Absud dickschlcimiger Uska, in dem man getrocknetes und zerriebenes Fleisch und sehr viel spanischen oder rothen Pfeffer (b"lM seiuimr) gekocht hat.
Ein anderes Gericht heißt Lükhmö und ist der steif gekochte Brei der auf der Murhaka zerriebenen Durrah- oder Dochen- körner. Er wird mit derselben Brühe wie die Kisra zur Bereitung der Assieda, oder mit Zwiebelbrühe und saurer Milch über-
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