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muß so geschlachtet werden, daß beim Tode Blut aus den Halsschlagadern fließt. Ein mit der Kugel durch's Herz geschossenes Thier ist nicht „tahir," wenn Derjenige, welcher es erlegte, vor seinem Schusse nicht die gewöhnliche Gebctformcl beim Schlachten eines Thieres ausgerufen oder dem Thiere sofort nach demselben die erwähnten Pulsadern durchgeschnitten hat. Beim Schlachten eines Thieres faßt der Metzger sein Opfer am Kopfe und ruft dreimal: „LS ism liHüln «I rkiokmälin öl rSolnllin, ^Ilstlr Ini stledsr!"*) und schneidet hierauf mit einem raschen Schnitte die Halsschlagadern durch. Nach crfolg- tem Tode wird das Fell des Thieres abgestreift und soglcichals Fleischmulde benutzt; dann öffnet man den Leib, nimmt die Eingeweide heraus und zerlegt endlich das Thier in mehrere große Stücken. Trotz aller Reinlichkeit nach den Gesetzen des Khorahn geht es nach unseren unverständigen Ansichten beim Schlachten eines Thieres höchst unreinlich zu. Jedes aus den Händen sudahnesischer Fleischer empfangene Fleischstück bedarf vor dem Kochen erst einer sehr sorgfältigen Reinigung.
Man schlachtet in Charthum alle Tage, weil sich das Fleisch in den Tropen nicht länger genießbar erhalten läßt. Ob das Schlachtvieh fett oder mager ist, bleibt unberücksichtigt; sogar trächtig gehende Kühe oder Kamelstuten werden getödtct und gegessen. Es hat wirklich etwas Ergreifendes, wenn man sieht, wie ein Kamel auf Geheiß seines Herrn nicderkniet, um die tödtliche Wunde zu empfangen.
Die Fleischbank Charthum's befindet sich, ziemlich weit von der Stadt entfernt, auf einer in der Steppe liegenden Ebene und verbreitet nach allen Seiten hin den cckelhaften Geruch faulenden Blutes und Fleisches. Hunde, Geier, Falken, Adler und Marabus treiben sich zu jeder Tageszeit in ihrer Nähe herum, um die für sie abfallenden Eingeweide und Flcischstücken zu verzehren.
*) Zu Deutsch: „Im Namen Gottes des Allbarmherzigen; Gott ist großer!" Der letztere Ausruf soll nach der mir gegebenen Erklärung bedeuten: Jetzt bin ich großer (mächtiger), als Du,' Gott ist aber noch großer, als ich.