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Erster Theil
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Basar; hier werden auch gerichtliche Versteigerungen abgehalten, gewöhnlich Freitags. Der Richter nimmt mit seinen Schreibern in einer Bude Platz, die Kauflustigen schlürfen in den übrigen Kauf­laden ihren Kasse. Ein Dellahl (Mäkler) führt die zu verstei­gernden Gegenstände, z. B. Sklaven, Kamele, Esel, Pferde re., vor, geht mit ihnen von einer Bude zur andern und nennt mit lauter Stimme die Zahl der Piaster, welche ihm für das Verkaufs­objekt geboten wurden. Das höchste Gebot meldet er dann dem Eigenthümer oder dem eine Sache Verkaufenden und fragt an, ob er damit zufrieden sei oder nicht. Er erhält für seine Bemühungen von der Regierung zwei, von Privaten fünf Prozent des Werths der verkauften Waare und wird von Beiden gleich oft benutzt. Zu­weilen sieht man ihn wie einen Harlekin geputzt über den Markt gehen; er hat vielleicht zwanzig verschiedene Kaufsartikel über Arme und Schultern gebreitet oder in seinen Leibgurt gesteckt. Diese Leute werden von der Regierung streng überwacht und wenn sie wegen erwiesenen Betrugs angezeigt wurden, so hart bestraft, daß * man bei ihnen eine durch die Furcht vor der Peitsche bedingte

Ehrlichkeit voraussetzen kann.

Nächst Charthum nenne ich als bekannte Handelsstädte des Ost-Sudahn noch Mästzllsm're und elObe'id, die Hauptstadt Kordofahn's. Von letzterer werde ich im Verlaufe meiner Erzäh­lung ausführlicher reden; erstere liegt in der Nähe der Provinzial- hauptstadt Wolled-Medine und ist für den Handelsverkehr mit Abysstnien von großer Bedeutung. Der Handel ist auch im In­nern Afrikas das die Völker vereinigende Motiv. Fast aller statt­findende Verkehr ist im Interesse des Handels entstanden und wird durch dasselbe unterhalten. Die Regierung richtete nur zwei Post­straßen ein: eine von Charthum nach Kairo, die andere von Char­thum nach el Oberd. Beide sind durch Latief-Pascha so ver­bessert worden, daß jetzt ein Brief in fünfund zwanzig Tagen von Charthum nach Kairo gelangt. Ich verstehe unter der Verbesserung der Poststraßen keineswegs eine geschickte Anlage von Straßen, denn Straßen giebt es im Innern Afrikas nicht sondern viel­mehr ein geordnetes, sich zur rechten Zeit ablösendes Postpcrsonal.