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Erster Theil
Entstehung
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204
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Von Charthum aus gehen wöchentlich zwei Hedjanihn (Diens­tags und Freitags) mit einem Brieffcllcisen nach Egypten ab, er­reichen in fünf Tagen Berber el Muche'rref, in zwölf bis dreizehn Tagen Korosko und kämmen nach sechszehn oder acht­zehn Tagen in Assuan an, wo sie ihre Briefe und Depeschen ab­geben. Diese Postreiter werden, wo es thunlich, von zwei Tagen zu zwei Tagen abgelöst und reiten schnellfüßige, gute Bischahri- Kamelc. Bei Betracht der Verhältnisse innerafrikanischer Länder muß man dieser Einrichtung jedes Lob zugestehen. Ich meines Theils habe nie den Verlust eines Briefes zu beklagen gehabt. Für einen anderweitigen Verkehr findet keine regelmäßige Verbin­dung statt; nur der Kaufmann bringt Nachrichten von den Nach­barländern des Sudahn nach dessen Hauptstadt. Er kennt gewisse Orte, von wo aus er seine Reisen antritt und nach denen er zurück­kehrt. Ein solcher Ort ist Muscllem're für die Verbindung des Su­dahn mit Abyssinien, Obcrd für die mit Dahr-Fuhr. Hier sam­meln sich abreisende und zurückkehrende Kaufleute und so entsteht ein ziemlich schwunghafter Verkehr und Waarcnumsatz.

Die Länder, mit denen die Kaufleute Charthum's verkehren, sind: Abyssinien, Takha, Jemen, Indien; Kordofahn, Takhale, Dahr-Fuhr; Nubien, Egypten und die Re­ge rländ er des weißen und blauen Flusses. Zuweilen dringen einzelne Djellalihb*) in westlicher Richtung weit in's In­nere vor.

Nächst dem Handel nimmt der Ackerbau unter den Gewerben der Sudahnesen die erste Stelle ein. Ich habe erwähnt, daß der in der Nähe Charthum's betriebene unbedeutend ist; in Dörfern, welche nur wenige Meilen von der Hauptstadt entfernt sind, ist dies nicht mehr der Fall. Hier beginnt der interessante, dem

*) vjellslib oder VM-Mbi, Plur. vsellslilrb (Wurzel chglaba),ein Kauf­mann, welcher Waaren von einem fernen Orte zum andern bringt;" jetzt, weil diese Leute gewöhnlich mit Sklaven handeln, fast gleichbedeutend mit Sklavenhändler-