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Erster Theil
Entstehung
Seite
207
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endlich die Körner zu liegen kommen. An den Seitenwänden ver­fährt man ebenso, füllt die Grube allmählig bis oben mit Ge­treide an, stampft die Spreu an den Seiten fest, schüttet über Matten eine neue, sechs bis acht Fuß tiefe Sprculage und bedeckt die Grube mit einem Erdhügel. Die Trockenheit der Erde in in- nerafrikanischen Ländern ist so groß, daß die Sudahnescn ihr aus solche Art aufgespeichertes Gctraidc ohne Nachtheil zehn Jahre lang aufbewahren lassen; nur muß das Magazin, wenn es einmal an­gegriffen wird, sogleich vollständig geleert werden, wenn die Kör­ner nicht dann noch verderben sollen.

Der Dochen wird ebenso behandelt, wie die Durrah. Er ist feinkörniger als diese, dem Hirsen ähnlich und liefert schmack­hafteres Brod oder, weil er mehr Zucker enthält, geistigere Me- riesa. Meiner Ansicht nach ist der Lochen dasSenfkorn" der Bibel. Ein Körnchen treibt einen Stängel von sechs bis zehn Fuß Höhe, welcher den Ausdruck der Bibel,Baum", wohl rechtfer­tigt und mit einem oft mehr als tausend Körnchen bergenden Kol­ben gekrönt ist. In der Provinz Charthum wenig kultivirt, ist er das einzige Gctraidc der Bewohner Kordofahn's, Dahr-Fuhr's und der Ncgcrländer am blauen und weißen Flusse. Er ist noch an­spruchsloser als die Durrah, gedeiht selbst aus schlechtem und san­digem Boden, übertrifft die mehr ein fettes Erdreich liebende Durrah oder den Moorhirsen an Ergiebigkeit und Fruchtbarkeit und wird deshalb ein unendlich wichtiges Naturprodukt für alle Step­penbewohner.

Neben der Durrah und dem Lochen, den für den Sudahn wichtigsten Getraidcarten, baut man auch noch Slmslm in der Steppe. Die Sudahncsen bereiten aus den Körnern des Sim- sim (Sesams?) ein erträglich gutes Speiseöl; aber durch ein ganz eigenthümliches Verfahren. Sie zerreiben die Körner auf der Mur- haka und kochen das Mehl in großen thönerncn Gefäßen. Das Oel schwimmt hierbei oben auf, wird abgeschöpft und in Kürbis­flaschen aufbewahrt. Geradeso entziehen sie auch den Coloquinthcn- kürbissen (arabisch Hand -i l) einen Theer, mit welchem sie haupt­sächlich die Kamele einschmieren. Sie glauben damit die Gelenke