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Erde mit einem grünen Teppich zu überkleiden; »räch wenig Tagen sproßt das junge Gras überall luftig empor. Lange schon > standen die Bäume knospend, der Regen zersprengt die Hüllen,
frisch und kräftig entfalten sich die Blätter und werfen ihr grünes Gewand um die von nun an in ihrem Frühlingsschmucke prangen- gen Kronen der Bäume. Man muß den Urwald in seiner Herrlichkeit gesehen haben, um den Frühling der Tropen würdigen, begreifen zu können. Wie balsamisch durchweht der von den blühenden Mimosen jetzt so freigebig gespendete Blüthenduft die kühlende, Geist und Körper, Herz und Sinn erfreuende, erhebende und belebende Tropennacht! Wir werden später einen Tropenwald durchwandern, um auch aus das Leben in der Thicrwelt unsere Blicke zu werfen; ich gedenke hier nur des Lebens in den Straßen Charthum's während der Regenzeit. Sogleich nach dem ersten Regen hört man die Conzerte kleiner Frösche, deren laute und tiefe Baßstimmen auf einen vierfach größeren Körper schließen lassen, als die Thierchen wirklich besitzen. Sie sind wenig Stunden nach dem ersten Regen erschienen, man weiß nicht, woher; sie bewohnen die Lachen zu Hunderten, ihre Stimmen durchhallen weithin die Nacht und Niemand sah oder hörte sie vorher. Auf den sandigen Wegen sammeln sich farbenprächtige Sandkäfer (Cincidelen) zu Tausenden, die Wipfel der Palmen und Mimosen sind von Millionen Insekten umschwirrt und langgeschwänzte Ziegenmelker eilen allnächtlich zu ihrem Fange herbei. In jedem Garten bauen fröhliche Vögel ihre Nester, die goldncn und sma- ragdnen Honigsauger kommen aus den Wäldern bis dicht unter die Fenster an die Blüthen der Kaktusfeigen, um von deren Nektar zu naschen. Es ist eine Zeit des Genusses für den Forscher, aber, wegen der nun auftretenden Krankheiten, eine Zeit der Gefahr für die gebrechliche Hülle des Menschen.
Gewöhnlich regnet es in drei bis fünf Tagen einmal. Die seit Monaten durstige Erde saugt begierig den Himmelssegen ein, das sich auf der Oberfläche sammelnde Wasser verschwindet schnell. Schon nach kurzer Zeit wirbelt der Wind neue Staubmasscn auf und erst ein zweiter Regen muß diese wieder niederschlagen. Die