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Erster Theil
Entstehung
Seite
245
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vier Zoll im Durchmesser haltender Affenkürbis, welcher mit nar­kotischen Kräutern gefüllt wird; der ausgehöhlte Stiel des Kürbis­ses ist das eigentliche Mundstück. Beim Rauchen zieht der Rauch des Tabaks durch die befeuchteten, narkotischen Kräuter des Mund­stücks und wirkt nun berauschend auf den Raucher. Wahrschein­lich gebrauchen sie keine eigentliche Tabaksart, sondern wohl eher irgend ein anderes Kraut zum Füllen des Niesenpfeifenkopfes. Die von ihnen erhaltenen Tabaksproben waren Bruchstücke fest geknete­ter, zusammenhängender Kuchen aus grünen Blättern, deren Ge­stalt sich nicht mehr erkennen lieh. Der Rauchstoff soll sehr stark sein. Zum Anzünden ihrer Pfeife führen sie stets eiserne Feuer­zangen bei sich. Man sieht die Dinkha und Schilluk auch in der Sklaverei mit wollüstigem Behagen diese Pfeife schmauchen. Ich handelte die Eremplare dieser Ungeheuer aller Pfeifen, welche ich mit nach Europa brachte, gewöhnlich von Negerinnen ein, obgleich sich diese nicht gern davon trennen wollten.

Von einer Kleidung der Neger kann eigentlich keine Rede sein. Die Männer gehen ohne Ausnahme nackt, rasircn sich aber häufig daS Haupt und bedecken dieses dann mit einer sonderbaren, perük- kenartigen, rothgefärbten Mütze, an welcher die Haare durch dicke, ungefähr zwei Zoll lange Baumwollcnfädcn nachgeahmt sind. Bei den Frauen und Mädchen deckt eine kleine Schürze aus Lcdcrstrei- scn oder panzcrringartig verbundenen Eiscnblättche» die Hüfte. Als Zicrrath lieben sie buntfarbige (vorzüglich blaue) Glasperlen über Alles. Beim Tauschhandel gibt der Neger gern einen Ccntner El­fenbein für eine Handvoll dieser elenden Waare hin.

Bcmcrkenswcrth ist es, daß alle Gcräthschaften, Kleidungs­stücke wenn ich die beschriebene Mütze und Schürze so nennen darf, Waffen u. s. w. der Neger roth gefärbt sind. Entweder lieben sie diese Farbe besonders oder besitzen kein anderes Farbe- material, als den Nöthel, womit sie ihre Kunstwerke bcstrcichen.

Die Schilluk und Dinkha sind unter sich Todfeinde und ma­chen sich gegenseitig zu Sklaven oder schlagen den Einzelnen, der sich auf das Gebiet des andern Stammes wagt, ohne Umstände todt. Sie sind nicht gerade gute Krieger, aber, wie auch schon