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Fuhr'S sind ohne Ausnahme, die Thakhale'S zuin Theil Ma- haiiiiiiedaner, die Tabi Heiden.
Dahr-Fuhr, Takhale und Djebel-Tabi haben noch nicht zu befürchten, von den Türken erobert zu werden. Ersteres Land, obgleich bis jetzt dem Europäer unzugänglich, hat durch den mit Egypten, Nubien, Kordofahn und Marocko betriebenen, schwunghaften Handel viel von der Bildung, den Sitten und Gebräuchen dieser mehr civilisirtcn Staaten angenommen. Der Sultahn Dahr- Fuhr's besitzt Feuerwaffen und weiß sie zu gebrauchen; sein Volk ist größtentheils bekleidet und ähnelt in jeder Hinsicht mehr den Su- dahncsen, als den Negern. Weite, wasserlosc Steppen, die große Zahl und die Tapferkeit seiner Bewohner schützten es vor kriegerischen Einfüllender eroberungslustigen Türken. Gegen Dahr-Fuhr werden keine Sklavenjagdcn ausgerüstet; der Dahr-Fuhr-Neger gelangt nur als geraubtes Kind in die Hände anderer, ihn zum Sklaven machenden Völkerschaften.
Mit Takhale ist es anders. Dieses Gebirgsland liegt zu nahe an Kordofahn, als daß es von da aus nicht bekriegt werden sollte. Der Nomade und die Regierung Kordofahn's machen dort häufig Einfälle und bringen von ihren Raubzügcn den Bewohner des Gebirges mit. Dieser ist ein sehr schöner, brauchbarer und deshalb als Sklave geschätzter Neger. Er führt zwar noch die Waffen der Schilluk und Dinkha, kennt jetzt aber den Gebrauch des Fcuergc- wehres und besitzt nebenbei eine ihm eigenthümliche, höchst gefährliche Waffe, „Trumbasch" genannt. Es ist ein breites und schweres, sichelförmiges, aber auf beiden Seiten scharf geschliffenes Eiscninstrument, welches, mit Kraft und Geschick geschleudert, sich ohne Unterbrechung um sich selbst drehend, sausend die Luft durchschneidet und tödtliche Schnittwunden hervorbringt. Der Takhali und Tabi versteht damit in einer Entfernung von mehr als hundert Schritten seinen Mann zu treffen oder gebraucht die Waffe anstatt des Schwertes.
Takhale liegt südlich von Kordofahn, seine Grenzen sind von et Obeid nur wenige Meilen entfernt. Es ist Gebirgsland. Die D örfer liegen auf den Gipfeln der Berge oder im dichtesten Urwalde.