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Erster Theil
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286
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«Arcksa einorsa, 8turmii, L§retta alba, I^inckerms^ori, ^räeola bubuleus w.), Störchen sUiconia alba im Winterquartier), Kra­nichen (Erus einoroa), Nimmersatten (Dantalus Ibis), Königskra­nichen (.^ntbropoiclos pavonina), heiligen Ibissen, Strandläufern und anderen Sumpf- und Wasservögeln. So weit das Auge reichte, waren beide User mit Mimoscnwaldungen bedeckt, welche schon hier zuweilen den Charakter der tropischen Urwälder Nord- Ost-Afrikas annahmen. Große Strecken von ihnen waren noch jetzt unter Wasser gesetzt, an den trocken liegenden kündeten uns die Stämme den höchsten Wasscrstand des Stromes, welcher an eini­gen Stellen zehn Fuß über dem Boden emporgestiegen war. Wenn die Wälder sich einmal von den Ufern zurückzogen, zeigte sich eine unabsehbare Ebene mit hier und da aufsteigenden, nackten Hü­geln dem Auge. Die Dörfer waren im Walde versteckt, aber große Hcerden verriethen ihr Dasein. Unschätzbare Massen von Schafen, Rindern und Kamelen weideten das kurze Gras der schlammigen Ufer oder benagten die blättcrtragenden Neste der Bäume.

In den weiten Schlammbänkcn fielen uns tiefe, nach dem Walde führende Furchen auf. Es sind Gangstraßcn der Nilpferde (von den Arabern richtigerFlußbüffel" Djamuhs el bahhr genannt), welche diese dem weichen Schlammboden eindrücken, wenn sie, zur nächtlichen Weide gehend, den Fluß verlassen. Bei ihrer ungeheuren Schwere versinken ihre kurzen Beine im Schlamme, der Bauch schleppt auf der Erde und zieht jene Rinnen. Die Fluß­büffel sollen hier sehr häufig sein und in den Durrahfeldcrn großen Schaden anrichten. Wo sie vorhanden sind, fehlt auch ihr steter Begleiter, das Krokodil, nie; wir sehen diese gefürchtcten Saurier, Baumstämmen gleich, in langen Reihen auf den Sandbänken lie­gen und beim Erscheinen eines Bootes langsam in's Wasser kriechen.

An beiden Ufern wohnt ein Stamm jener Halbnomaden, wel­che zwar ganz das Leben der ächten führen, aber nicht wandern. Hier sind es Hassan'ie, deren Heerden ihr einziger Reichthum sind. Sie treiben nebenbei wohl auch etwas Ackerbau, immer bleibt aber die Viehzucht ihr eigentlicher Nahrungszweig.

Der weiße Fluß scheint um so breiter zu werden, je mehr