zweckmäßig. Unter dem erhöhten Boden finden die Regengüsse freien Abzug, das Dach ist wasserdicht, das Häuschen demnach immer trocken. Aber auch allem Ungeziefer ist der Zugang in das Innere wegen der hohen Lage des Bodens verwehrt. Die Erbauung der Wohnungen ist Sache der Männer, die Anfertigung des Hadjihr die Arbeit der Frauen. Schon kleine Mädchen arbeiten daran, das nöthige Material zu letzterem zu sammeln und zum Weben vorzubereiten; das Haartuch ist die Ausstattung, welche die Braut eines Hassarüe ihrem Gatten zubringt.
Unter den Schmucksachen bemerkt man künstlich aus Leder geflochtene, mit Straußenfedern oder kleinen Cypräen * **) ) (U^praoa monsta) herausgeputzte Kamclzäume, Mädchenschürzen sRahhahd*'*)!, Halsschnüre aus Fischknochen, Krokodil--und Pantherzähnen, Geier- klauen rc., Tabaksbeutel aus dem Fell langhaariger Affen, Handkörbchen , Lcdersäckchen u. s. w. Bei einem Schech der Hassarüe sah ich einen Beutel aus dem Fell des prachtvollen Oolollus tzuorera (eines seltenen, in Abyssinien lebenden Affen mit langen, silberweißen und sammtschwarzen, seidenweichen Haaren), über dessen Herkunft mir der Mann keinen Bericht abstatten konnte, bei andern Leoparden- und Gcpardenfelle. Wie die Beduinen, bergen die Hassarüe ihre Habseligkeiten in Lederjacken mit nach Bedürfniß größeren oder kleineren Ocffnungen.
Wir tauschten gegen wenige Para manche ihrer hübschen Arbeiten ein und setzten unsere Reise bald wieder fort.
Gegen Mittag begrüßten wir die Ufer des Bahhr el abiadt mit freudigem Jubel. Hinter uns lag ein Land, dessen höllischem Klima wir sicher binnen Kurzem unterlegen wären, hätten wir nicht an schleunigen Rückzug gedacht. Vieles Böse, manche trübe Stunde war überstanden. Erquickt und erheitert, ließen wir unsere Blicke auf
*) Bei uns zu Lande „Otterkopfc" genannt. Man sieht oft di> Riemen, an denen die Fleischer ihre Wetzstahle tragen, mit diese» kleinen Muscheln verziert.
**) Plural von Rahhav.