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versank in den Wellen, mit ihm sein Gewehr. Da er schwimmen konnte, erreichte er zwar das andere Ufer, war aber nicht im Stande, wieder auf das feste Land zu kommen und stand drüben rath - und thatlos. Ich rief einige Araber herbei und forderte sie auf, meinem Gefährten zu Hülfe zu eilen. Sie schwammen auch sogleich nach der Insel hinüber, schöpften den mit Wasser gefüllten Kahn aus, trugen den Baron hinein und ruderten ihn nach dem festen Lande zurück. Ein in Aussicht gestellter Bakhschiesch ermunterte die rüstigen Schwimmer zu eifrigem Tauchen nach dem versunkenen Gewehr, und vermöge ihrer Ausdauer waren sie auch wirklich so glücklich, ihre lange vergeblichen Bemühungen zuletzt mit Erfolg gekrönt zu sehen. Das unfreiwillige Bad äußerte keine üble Nachwirkung auf den Baron.
Am 1. September erreichten wir Mittags Metäinnre und eine Stunde später Schendi. Der Baron besuchte den in letzterem Städtchen stationirten Chef eines Regiments albanesischcr Truppen, Namens Aabdim-Be'i, wurde von diesem freundlich aufgenommen, aber auch bald um „Arakhi" (Branntwein) gebeten, weil es in Schendi gar zu langweilig sei. Aabdim-Bei versicherte, daß er nie Wein trinke, aber das köstliche Getränk Arakhi sei ja von dem Propheten — weil damals noch unbekannt — nicht verboten worden *'), und er bedürfe es äußerst nothwendig zu seiner Erquickung. So beredtem Flehen konnten wir nicht widerstehen und schickten ihm das Gewünschte, wofür er uns mit einem fetten Schafe regalirte.
Wir verließen Schendi am folgenden Tage, passirten ain 3. September die Mündung des Atbara oder Takasse (des letzten Zuflusses des Nil) und landeten Abends in Berber el Mucheircf, dessen Nähe uns drei, das Ende des Ramadtahn bezeichnende Kanonenschüsse schon vorher gekündet hatten. Wir empfingen sofort nach unserer Ankunft den Besuch der Honorationen der Stadt.
Fast vier Tage mußten wir in Berber verweilen, weil die
*) Hier,» hatte Aabdim-Bel Unrecht. Der Prophet verbietet den Genuß des „cliumro," d. h. des Gegohrenen. Ein frommer Mohammedaner trinkt nie Branntwein, ja man ist in Jemen sogar so gewissenhaft, den Genuß des „gegohrenen" Essigs und Käses zu verschmähen.