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Erster Theil
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gierungsgebäude, einige Moscheen, mehrere gute und geschnmckvolle Bäder und eine sogenannteWekahle" oder Verkaufshalle u. s. w. bemerkenswert!). Die Wcrfte ist nicht ohne Bedeutung und liefert nicht nur viele Schiffe für den Nil, sondern auch Briggs und Schooner für das Meer. Man kauft in Damiaht fast alle euro­päischen Erzeugnisse ebenso billig wie in Alerandricn; der Lebens­unterhalt ist aber in letztgenannter Stadt dreimal theurer als hier, weshalb auch viele Kaufleute hier ihre Handelsgeschäfte betreiben. Der Haupthandclsartikel Damiaht's ist ohne Frage der Reis. Fast aller im Delta gebaute Reis wird von hier aus verhandelt. Bei hohem Nilstande löschen kleinere Seeschiffe ihre Waaren unmittelbar bei der Stadt, zur Zeit der Dürre können nur sehr seicht gehende Fahrzeuge nach Damiaht gelangen. Die größeren müssen auf der Rhede des eine Meile stromabwärts am Meere liegenden Dörfchens Esbe ankern. Die europäischen Mächte, mit wenigen Ausnahmen, haben in Damiaht Konsularagenturcn errichtet. Sonntags sieht man die resp. Flaggen aus den Wohnungen der Agenten wehen. Nur wenige Europäer leben in Damiaht, um so mehr Levantiner, welche unter dem Schutze der europäischen Mächte stehen. Die Koptengemeinde soll über 2000 Seelen zählen.

Wir schifften uns noch am Tage unserer Ankunft in einer be­quemen Dahabie ein. Ein kleines, hinten angehängtes Boot trug einen Käfig mit zwanzig lebenden Pelekanen, von denen einer nach dem andern während der Fahrt ausgestopft werden sollte. Das neue Jahr begrüßten wir mit Schüssen.

Unser Boot segelte dem Strome sehr langsam entgegen. Spä­ter wurde unS der Wind ungünstig, die Dahabie mußte gezogen werden; wir erreichten erst am 4. Januar 1849 das nur wenige Meilen von Damiaht entfernte Städtchen Mansuhra. Der Baron verließ hier das Schiff und ritt auf dem kürzeren Landwege nach Kairo. Ich hatte mit unserem Bedienten Karl noch acht Tage lang mit Gegenwind und Kälte zu kämpfen. Am 12. Januar landeten wir in Bulakh.

Die Zurüstungen zur Abreise deS Barons nach Europa nah-