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men unsere Zeit bis zum 25. Januar in Anspruch. An diesem Tage stießen wir mit unseren lebenden und todten Thieren in Bu- lakh vorn Lande, segelten rasch den Strom hinab, bogen in den Nilarm von Rcschied ein und konnten, Dank den außerordentlichen Anstrengungen der Matrosen, schon am 28. Januar die Schlcu- senthore von Adfch passircn.
Wo wir anhielten, liefen die Menschen zusammen, um die Hyänen und den Pavian, welcher vor Allem die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen wußte, zu sehen. Den Hyänen schössen wir von Zeit zu Zeit einen der halb wild herumlaufenden Hunde zum Fraße, sonst gebrauchten wir unsere Gewehre während der ganzen Reise nicht.
In der Nacht erhob sich Wind, am Morgen des 29. Januar lagen wir bei Alerandricn. Wir nahmen Esel und ritten in die fast ganz europäisch gebaute Stadt. Wenn uns dies vor anderthalb Jahren nicht auffiel, war es jetzt um so mehr der Fall; wir glaubten uns in eine der Städte Europa's versetzt. Das unabsehbare Meer blickte durch alle Straßen mit seinem azurnen Auge herein, es lag in spiegelglatter Fläche vor uns, ,,der Schiffe masten- reicher Wald" war zahlreicher als je.
Unter dem Personale des Generalkonsulats machten wir die erfreuliche Bekanntschaft des Dr. Konstantin Reitz, nachheri- gen Konsuls in Charthum. Er war sogleich rege, uns aller Unannehmlichkeiten der Ankunft in einer fremden Stadt zu entheben, miethete für uns eine Privatwohnung, besorgte uns Frachtwagen u. s. w. und erwies sich uns als einen in jeder Hinsicht gefälligen Mann.
Drei Lastwagen führten unser Gepäck von der Dahabre in die neue Wohnung. Ein unabwendbarer Mcnschcnstrom folgte ihnen wegen des Affen und der Hyänen. Perro hatte einer Hündin aus ihrer Wohnung an der Straße einen jungen, netten Hund geraubt und wollte sich diesen nicht entreißen lassen. Er trug das Thierchen auf den Armen, wartete und hätschelte es mit mütterlicher Zärtlichkeit, vertheidigte sich muthig gegen die wiederholten Anfälle der Hündin und erweckte dadurch die lebhafteste Theilnahme der Araber.
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