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eigene Abtheilungen angegliedert werden; vielleicht könnten auch bessere Mädchen an denselben alsGehilfinnen" bei den praktischen Dienstvorrichtungen in Verwendung genommen werden?)

Wenn wir uns auch nicht in der Lage befinden, ein amerikanisches ..OolIsAe t'or DoEstie DnaininA" wie Mrs. Losee in Chicago zu begründen, das einen Aufwand von 200.000 Pf. St. erheischt, so könnten wir doch auch bei uns durch Zusammenfassung der Mittel und plan mäßiges Vorgehen in der Art der Unterweisung der Dienstboten vieles ändern und bessern. Gegen den Strom der heutigen Lebensauffassung in den unteren Bevölkerungsschichten kann man allerdings nicht schwimmen, aber eine zweckmäßige Reform des Dienstbotenwesens ist trotzdem, ja gerade deshalb unerlässlich. Diese hätte natürlich nicht nur den Unter­richt zum Gegenstände; ihr Schwergewicht würde, wie dies kürzlich zu­treffend ausgeführt worden ist*) **), in einer Änderung der gegenwärtig noch bestehenden Gesindeordnung vom Jahre 1810, in der Einführung einer unentgeltlichen Stellenvermittlung, einer Alters- und Krankenversicherung und in einer Reihe anderer socialer Maßnahmen ruhen. Man kann freilich da auch den weiteren, frommen Wunsch nicht unterdrücken, dass endlich in der beiderseitigen Ausfassung der Rechte und Pflichten, der Aufgabe und Stellung, eine gründliche Änderung Platzgreifen möge. Wenn die Zustände so elend sind, wie sie es sind, so tragen wohl in den meisten Fällen beide Theile die gleiche Schuld. Vielleicht ist die Erkenntnis derselben auch gleichbedeutend mit dem Anfang einer Besserung.

3. Kefchäftscurfe (Gurl'e für Ladenverrechnung).

So verschieden geartet und mannigfaltig auch die Formen sein mögen, innerhalb welcher sich das große wirtschaftliche Leben der Bevölkerung abspielt, eine gemeinsame Forderung besteht bei all den Hunderttausenden von größeren, mittleren, kleinen und kleinsten Geschäften: die Beachtung der wichtigsten kaufmännischen Grundlagen dieser Geschäfte und deren täglich prakticierter Einrichtun­gen. Jedes, auch das einfachste Geschäft, jede Unternehmung, selbst

*) Man hat derartige Schulen im Auslande auch in Verbindung mit Hospizen gebracht, z. B. an denMartha-Häusern" in Leipzig und Frankfurt, imFriedrichs-Stift" in Karlsruhe (vgl. Karoline Blondein, Österr. Lehrerinnen- Zeitung, Reisebericht, S.19). Hieher gehören auch die Specialcurse für die Aus­bildung vonStubenmädchen",Jungfern" u. s. w., wie sie der Lette-Verein in Berlin erhält.

**) Doc. Dr. Kunn in der Versammlung des österr. Frauenvereines vom 13. Jänner 1900.