Bei dem Versuche der Feststellung der organisatorischen Grund- züge für den weiblichen Fachunterricht haben wir einen weiten Raum durchmessen, ohne damit das Programm erschöpft zu haben; denn welche Fülle von Anregungen würden sich erst ergeben, wenn man seiner Ver­wirklichung nähertreten wollte. Gerade diese ist es aber, um die es sich handeln kann, und da wird man wohl sogleich der Frage begegnen, ob, wie und aus welchem Wege dies speeiell bei Berücksichtigung unserer heimischen Verhältnisse zu erreichen möglich wäre'? Das Menü ließe sich hören, aber woher Mittel und Kräfte nehmen, es zu be­reiten'? In letzterer Hinsicht muss man freilich antworten: Wie bei allen solchen Dingen hängt von der Begabung, von der zielbe­wußten, trotz aller Hemmungen ausdauernden Beharrlichkeit und von der Menschen- und Sachkenntnis des Organisators alles ab. Die schönsten Berichte und Acten nützen da nichts; sie sind Mittel zum Zweck, fast könnte man sagen nothwendige Übel. Die tägliche, die größten und kleinsten Dinge in den Kreis der Beachtung ziehende, ver­bindende und doch am rechten Orte scheidende, persönliche Arbeit dieser organisatorischen Kraft ist ein ebenso unerläßliches als undankbares Geschäft, weil sie nur zu oft gerade in ihren schwierigsten Lagen von der Außenwelt nicht gewürdigt wird und nicht selten nicht einmal die Frucht ihres Strebens gezeitigt sehen kann. Da lässt sich also kein Recept schreiben. Auf die richtige Auswahl der leitenden Persönlichkeiten kommt es in erster Linie an, diese drücken der Sache das Gepräge ihres Geistes auf, welches maßgebend für ihren Wert oder Unwert ist. Das hat das industrielle Bildungswesen in Österreich von kleinen Anfängen zu solcher Höhe em.porgeführt und ihm eine so achtunggebietende Stellung in der Welt errungen, dass die Ausführung eines schon in seinen Grundgedanken meisterhaften Planes von Anfang an Männern der