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In eine auf die Haushaltung im weitesten Sinne bezügliche und in eine die hygienisch-sanitäre Seite des Lebens betreffende. Innerhalb dieser zwei Sectionen hätten Abtheilungen zu bestehen, und zwar:

1. Für die Veranstaltung und Vorführung von für den Haushalt und die Familie bestimmten Einrichtungen, also permanente oder spora­dische Ausstellungen einschlägiger Objecte in Verbindung mit Demon­strationen, Vortrügen u. s. f.;

2. eine Abtheilung, die sich nur mit Patentangelegenheiten für solche Zwecke zu beschäftigen hätte und zugleich als Versuchs­station zu organisieren wäre;

3. eine Abtheilung für Nahrungsmittelprüsung und Krankenkost in Verbindung und im Verkehr mit den bestehenden amtlichen Stationen;

4. eine Abtheilung für den Unterricht iMustertypus einer Wirtschastsschule, der höheren Hanshaltungscurse, Curse über Kinder- und Krankenpflege rc.);

5. eine Abtheilung für Curse zur sachlichen Ausbildung, be­ziehungsweise Fortbildung von Lehrkräften, und zwar für Koch- und Arbeitsschulen, für Wirtschaftsschulen, Haushaltungs-, Geschäfts- cnrse u. s. w.;

6. eine Abtheilung für einschlägige Statistik und Fachlite­ratur (Bibliothek), Auskunftsbureau;

7. eine Abtheilung zur Herausgabe einer für weite Kreise be­stimmten Fachpublication.

Das Programm der Anstalt wäre damit selbstverständlich nicht erschöpft; es würde vielmehr sicher noch eine Fülle von praktischen Anregungen zu gewärtigen sein, wenn sich nur erst die Lebensfähigkeit des Institutes erwiesen haben würde. Der wichtigste Factor Hiebei wird der sein, ein der großen Aufgabe gewachsenes, aus der Höhe der Anforderungen stehendes Personale zu finden, wobei der Mitwirkung intelligenter, tüchtiger Frauen selbstverständlich nicht entrathen werden könnte. Die richtige Lösung aller organisatorischen und Personalfragen hängt aber wieder davon ab, ob es gelingen wird, an die Spitze der Anstalt den rechten Mann zu stellen; denn auf seine individuelle Begabung und vielseitige Veranlagung käme alles an. Solche Männer haben sich bei Gründung des österreichischen Museums sür Kunst und Industrie, des Technologischen Gewerbemuseums in Wien, bei der Organisation der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien auch gesunden; ihrem Talente, ihrer Sachkenntnis, ihrer rastlosen Energie verdanken

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