Wasserglas-Lösung, Glycerin und Cocosfett) als .Reinigungsmittel verwendet. Recht interessant war die Ausstellung der kurz zuvor genannten Firma Baerle, welche durch zahlreiche Proben die Wirkung des Wasserglases in seiner verschiedenartigen An­wendung bekannt machte.

Nahezu ausschliesslich war auf der Ausstellung durch das Königreich Italien die Rohschw efel- und Borsäure-Industrie ver­treten. Im Jahre 1871 betrug die Schwefe] - Erzeugung in Italien 6,800.000 Ctr., während das übrige Europa nur 152.000 Ctr. producirte. Die Ausstellung brachte jedoch noch sehr schöne Schwefel-Proben aus Griechenland, Rumänien, Egypten, Algier, vom Kaukasus und aus China. Die Raffinations-Methoden des Schwefels sind aber im grossen Ganzen die alten geblieben.

Die aus den Stassfurter Materialien gewonnene Borsäure ist ihrer Menge nach unbedeutend im Vergleich zu der Borsäure- Production der italienischen Fumarolen. Es war H. F. Hofer, Director der Hof-Apotheke zu Florenz, der 1777 zuerst das Vorkommen der Borsäure in den toscanischen Lagunen am Monte rotondo entdeckte; aber bis 1854 wurden blos nur die natürlich hervorbrechenden Softionen zur Gewinnung dieser Säure benützt. Seitdem hat diese Industrie einen gewaltigen Aufschwung ge­nommen, da man in dem borsäurehaltigen Boden durch künstliche Anbohrung die Menge der Fumarolen zu vermehren bestrebt ist. Ueber die Entstehung der Borsäure gilt auch heute noch die zuerst von Rud. Wagner aufgestellte Hypothese, dass Bor-Stickstoff durch Wasserdämpfe vor dem Ausbrechen der Moffetten in Bor­säure und Ammoniak zerlegt werde, und für diese Annahme sprechen nahezu beweisend die mit der Borsäure gleichzeitig aus­tretenden Ammoniak-Salze.

Das wichtigste Präparat der Borsäure ist der Borax, welcher in den Glasfabriken, zum Tränken der Kerzendochte, zur Dar­stellung der Farben, beim Löthen und zu vielen anderen Zwecken verwendet wird. Trotzdem mm Italien gewissermassen das Mono­pol des natürlichen Borsäureschatzes besitzt, gebührt ihm dennoch