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weiterten Theile. derselben sitzen. Die Heiz-Gase, welche einer unterhalb angebrachten Feuerung entsteigen, umziehen schrauben­förmig das System. Diese Kessel dürften sicli auch für den Fall gut eignen, dass man die abziehenden Gase eines Flamm- oder Puddel-Ofens zur Kesselheizung benützte.

Die Maschinenbau-Gesellschaft Fauksoh & Freund in Landsberg a. W. führt seit 1869 für stationäre Anlagen Dampf-Kessel aus, die keine Mittelform mehr darstellen, sondern schon vollkommene Köhren-Kessel sind, welche sich nur im Arrangement der Röhren und ihrer Kefestigungsweise in den Köhrenwänden von den gewöhnlichen Typen unterscheiden* *).

Drei ingenieus combinirte und prachtvoll gearbeitete Kessel, wahre. Muster von Schmiede-Arbeit, stellte die H o 11 e r s c h e Carlshiitte bei Rendsburg aus; daselbst werden ähnliche Kessel schon seit 1868 gebaut; da sie aber auf der Pariser Aus-

tionen sieheOffic. Bericht über die Pariser Weltausstellung 1867 Bd. II.. Seite 60. Die Red.

*) Sie sind nämlich horizontale Cylinder-Kessel, der Länge nach von einem Röhren-Systeme durchzogen, welche zwei symmetrische, durch einen verticalen, 15 Zoll breiten, nach unten sich erweiternden Zwischenraum getrennte Gruppen bilden. Die Heiz-Gase ziehen von dem vorn unter dem Kessel liegenden Roste längs den unteren Kesselwandungen nach rückwärts, kehren durch die Röhren wieder nach vorn zurück, theilen sich hier und gelangen, den Weg längs der beiden Seiten des Kessels nehmend, schliesslich in den Kamin. Sie treffen demnach erst bei ihrem zweiten Zuge die Röhren­wand. Die Röhren selbst sind an den Stellen, wo sic in den Röhrenwänden sitzen, verstärkt und nach gleicher Richtung schwach konisch abgedreht; sie werden durch eine Schrauben Vorrichtung in die Röhrenwändc eingezogen und es soll sich durch diese sehr rasch auszuführende Operation ein so dauern­der Verschluss ergeben, dass ein Undichtwerden der Röhren kaum vorkomme. Der oberwähnte, zwischen den Röhren ausgespartc Raum ermöglicht eine bequeme Reinigung, und soll ausserdem der Ort sein, wo die in den beiden Röhrengruppen stattfindenden Wasserströmungen den grössten Theil des Kesselsteines am Kesselboden ablagern und so bewirken, dass die Röhren von demselben fast ganz frei bleiben. Misslich aber bleibt es doch, dass die Kesselstein-Ablagerung gerade an den der intensivsten Hitze ausgesetzten Kesselwänden stattfindet. Doch sind hei diesen Kesseln immerhin Solidität und Reinigungstähigkeit in zufriedenstellender Weise erreicht. Thatsache ist es, dass sic namentlich in Deutschland und Russland eine jährlich sich steigernde Beliebtheit gemessen. Seit 1869 wurden in der genannten Fabrik schon über 800 solcher Kessel gebaut.