des übrigens zu gross gewählten Dampf - Receivers als beiden (Mindern gemeinsamer Dampf-Mantel aussprieht, aus naheliegenden Gründen als verfehlt anzusehen.
Die Anordnung der zweitgenannten Maschine ist schon durch die Pariser Weltausstellung allgemein bekannt gemacht worden und hat sich seither nicht, geändert*).
Belgien, das sich gleich der Schweiz mehr als andere grössere Länder in den unterschiedlichen Zweigen der Maschinen- Industrie durch Darstellung neuer vorzüglicher Ideen hervorgethan und hiedurch ein rühmenswerthes Zeugniss seines reichblühenden industriellen Lebens abgab, brachte in der von Bede & Comp., Verviers, exponirten Dampf-Maschine die unter allen vorfindlich gewesenen Corliss-Maschinen schönste und zweckmässigste Modi- tication derselben zur Ausstellung. Durch die Verlegung der Hahnen in die doppelbödigen Cvlinder-Deckel wurden die Dampf- Kanäle, diese Haupttheile der schädlichen Räume, nahezu auf Null reducirt. Geradezu unübertrefflich aber, sowohl in der Einfachheit der Construction als Exactheit der Functionirung, ist die nach dem Bede & Earkot’sclien Patente ausgeführte Verbindung des Regulators mit den Einlass-Schiebern angeordnet. Die Maschine hatte (Mo“ 1 Cyliuder-Diameter, l-()0 m Hub und bewegte bei 5 Atm. Ueberdruek und 90 m Kolbengeschwindigkeit die Transmission in der belgischen Abtheilung der Maschinen-Halle.
Die Schweiz war, entsprechend seiner auf der höchsten Stufe der Entwicklung stehenden Maschinen-Industrie im Dampf- Maschinenbau in würdigster Weise durch Objecte vertreten, von welchen fast jedes eine bemerkenswerthe und originelle Modifi- cation der Dampf-Maschine darstellte.
Als hervorragendste unter denselben ist die von den Gebrüdern »Sulzer in Winterthur prächtig gebaute Ventil-Maschine zu nennen, welche, von ihren Erfindern, abseits den anderen Dampf-Maschinen, auf eigener Bahn der Vervollkommnung geleitet , einen so hohen Grad der Vollendung erreichte, dass sie
*) Ausführlicheres über die Dampf-Maschine der Compagnie de Fives- Lille siehe „Bericht über die Weltausstellung zu Paris im Jahre 1807“ Bd. II., S. 90. Die Red.