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Auf die Detailbespreehung übergehend, sei nochmals der eigenthiimlich gehanten 30pterdigen verticalen Zwillings-Woolf- Maschine von llurmeister & Wain in Kopenhagen gedacht. An- kniipfend an das, was über diese Maschine bereits kurz erwähnt wurde, sei bemerkt, dass sie in ihrer Anordnung, mit ihren über­einandergestellten Cylindern, mit ihren dem Mangin-Systeme entlehnten Trunk-Kolben der unteren Niederdruck-Cylinder, an deren Köhren unmittelbar die Balanciers für die Luft-, Speise- und Sood-Pumpen in Zapfen befestiget sind, und mit ihren, den Vertheilungs-Schiebern je eines Cylinderpaares gemeinschaftlichen Schieberstangen, welche (bei mangelnden Expansions- Schiebern) ihre Bewegung von je einer gewöhnlichen Coulisse erhalten, eine grosse, ja geradezu unübertreffliche Einfachheit bekundet. Doch macht die horizontale Lagerung des cylindrischen Condensators halb hinter, hall) über den Pumpen dieselben schwer zugänglich und dürften die hier besonders langen Schieber-Kanäle einen sein- fühlbaren Einfluss auf den Wirkungsgrad der Maschine ausüben *).

begangen, dass man den Dampfmantel des Hochdruck-Cylinders oder manch­mal sogar beider Cylinder als Dampf-Receiver benützt. Es ist klar, dass dieseSelbsthilfe des arbeitenden Dampfes (und das ist er vom Momente des Eintrittes in den Hochdruck - Cylinder bis zur Ueberströmung in den Condensator) dem Zwecke eines Dampfmantels geradezu widerspricht, welchem vielmehr nur dann Folge geleistet wäre, wenn man den Receiver selbst, an­statt ihn zur Umhüllung der Cylinder zu gebrauchen, ebenfalls durch ein Dampfhemd vor Abkühlung schützen würde: eine Anordnung, welche aller­dings aus Rücksicht auf eine in ungehöriger Weise gesteigerte Complicirtheit der Constructiou nicht statthaft ist. Jedenfalls soll, um einen günstigen Wirkungsgrad der Maschine zu erzielen, der Dampfmantel des Hochdruck - Cylinders vom frischen Kesseldampfe durchzogen werden, und soll der aus dem kleinen Cylinder abgehende Dampf auf kürzestem Wege in den einer Abkühlung möglichst wenig unterworfenen Receiver und ebenso rasch in den Niederdruck-Cylinder gelangen. Eine Einrichtung xnit nebeneinander-, wenn thunlich zwischen beiden Cylindern liegenden Schieberkästen, bei welcher der dem Kessel entströmende Dampf erst durch den oft genannten Dampfmantel des kleinen Cylinders in dessen Schieberkasten gelangen könnte, dürfte diesen Erfordernissen noch am meisten entsprechen.

*) Die genannte Firma hat nach dem gleichen Systeme seit 1854 in theils horizontaler, theils verticaler Lagerung 7 Maschinen mit zusammen 2300 nom. Pfdkft. (im Max. 600 Pfdkft) für Kriegsschiffe und 20 Maschinen